Archiv 2023



20. Dezember 2023
Pressemitteilung
GdP begrüßt Anschaffung von CO-Warnern für die Polizei
Foto: Imsel Bakir/GdP
Düsseldorf.
Anders als die Feuerwehr hat die Polizei keine Möglichkeit, unter Atemschutz in eine Wohnung zu gehen. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) begrüßt deshalb sehr, dass die Polizei jetzt Geräte erhält, die vor lebensgefährlichem Kohlenmonoxid (CO) warnen. Erste CO-Warner waren heute (20. Dezember 2023) in Düsseldorf übergeben worden.
„Das ist eine ganz wichtige Anschaffung für die Eigensicherung der Kolleginnen und Kollegen. Wir haben lange dafür gekämpft“, erklärte Meike to Baben, Mitglied im Geschäftsführenden Landesvorstand der GdP. Die Anschaffung zog sich über rund zwei Jahre, dafür geht es jetzt ganz schnell.
Insgesamt 1550 Geräte wurden gekauft. Bis zur dritten Januarwoche sollen alle im Einsatz befindlichen Funkstreifenwagen des Wachdienstes sowie der Fachkommissariate für Todesermittlungen und der Kriminalwache damit ausgestattet sein. Die GdP hatte die Geräte seit Jahren gefordert.
GdP-Landesvorstandsmitglied Meike to Baben begrüßt, dass die CO-Warner in Kürze landesweit zur Verfügung stehen: „Wir sind ja schon mitten in der Heizperiode – und defekte CO-Thermen sind leider keine Seltenheit.“ Dass Kolleginnen und Kollegen zu einer entsprechenden Wohnung gerufen werden, könne jeden Tag und jede Nacht passieren.
Gut so: Extra für die Polizei sind die CO-Warner nicht mit zwei, sondern mit drei Warnstufen ausgestattet. Die Einsatzkräfte können so abschätzen, was noch an polizeilichem Handeln möglich ist und was nicht. Die höchste Stufe heißt: Nichts geht mehr, sofort raus - Lebensgefahr!

16. Dezember 2023
Nach Ausschreitungen in Paderborn:
GdP fordert personalisierte Tickets für Hochrisikospiele
Foto: GdP
Paderborn/Düsseldorf.
Nach den massiven Ausschreitungen bei der Zweitliga-Begegnung Paderborn – Rostock mit insgesamt 21 Verletzten fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Konsequenzen. „Es darf hier kein ‚Weiter so‘ geben! Teile der Szene sind völlig enthemmt“, mahnt der stellvertretende Bundesvorsitzende und nordrhein-westfälische Landesvorsitzende Michael Mertens.
Nach Auffassung der GdP muss es bei „Hochrisikospielen“ künftig zwingend personalisierte Tickets geben. Außerdem muss die Polizei eine Gesichtserkennungssoftware einsetzen dürfen, die schon jetzt teilweise bei Fahndungsmaßnahmen etwa auf Bahnhöfen verwandt wird.
„Wir müssen dieser Gewalttäter habhaft werden, die den Fußball für ihre Exzesse missbrauchen“, drängt Mertens. Er befürchtet, dass es sonst nur eine Frage der Zeit ist, bis Schwerstverletzte und Tote zu beklagen sind. In den vergangenen Wochen hatte es Ausschreitungen bei Fußballspielen u. a. in Frankfurt, Dortmund, Rostock und Bochum gegeben.
Der Gewaltausbruch in Paderborn stand im Kontext mit bundesweiten Aktionen gegen den Einstieg von Investoren in die Deutsche Fußballliga. Er startete just, als das Spiel zwölf Minuten lief. „So etwas darf nicht als Fanleidenschaft und Einsatz für den Fußball verklärt werden“, warnt Michael Mertens.
Für den stellvertretenden GdP-Bundesvorsitzenden steht fest: „Diesen zwölften Mann braucht der Fußball nicht!“
Schwierige Situation souverän unter Kontrolle gebracht
„Riesen-Lob an die Einsatzkräfte vor Ort in Paderborn“, sagt Patrick Schlüter, GdP-Vorsitzender für den Bezirk Ostwestfalen-Lippe. Die angereisten Gewalttäter hätten offenbar darauf spekuliert, dass sie im kleinen Stadion in Paderborn leichtes Spiel haben würden: „Dem war aber nicht so. Die Kolleginnen und Kollegen haben die schwierige Situation souverän unter Kontrolle gebracht“, so Schlüter.

13. Dezember 2023
Pressemitteilung
GdP begrüßt Urteil zu Brandanschlag von Ratingen
Foto: Holger Dumke/GdP
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Nordrhein-Westfalen begrüßt das rasche und eindeutige Urteil zur Brandattacke auf Einsatzkräfte in Ratingen. „Es kann aber das Leid nicht ungeschehen machen. Die Opfer werden Tag für Tag mit den Folgen der Attacke leben müssen“, betonte GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens. Die Richter am Landgericht Düsseldorf hatten den 57-jährigen Angeklagten heute (13. Dezember 2023) wegen versuchten Mordes zu „lebenslänglich“ verurteilt. Sie haben außerdem die besondere Schwere der Schuld festgestellt, die eine vorzeitige Entlassung aus der Haft de facto ausschließt.
Im Prozess war die Heimtücke der Tat deutlich geworden. Polizisten, Feuerwehrleute und Notarzt waren am Tattag im Mai vor Ort, weil sie helfen wollten - in der Wohnung war eine hilflose Person vermutet worden. Dann wurden sie Opfer des geplanten Brandanschlages.
Die Schilderungen der Einsatzkräfte vor Gericht waren sehr bewegend. Sie haben sich vorbildlich verhalten – selbstlos und pflichtbewusst, zum Teil trotz eigener schwerster Verletzungen: „Das verdient unseren allerhöchsten Respekt!“, erklärt Michael Mertens.

12. Dezember 2023
Tarifrunde 2023
Tarifabschluss wird 1:1 auf Beamte übertragen
Landesregierung greift Forderung von GdP auf - auch Versorgungsempfänger werden berücksichtigt
Foto: Michael Grigat/GdP
Düsseldorf.
Nach Verhandlungen mit der Landesregierung hat die GdP gemeinsam mit dem DGB die zeit- und inhaltsgleiche Übernahme des kürzlich vereinbarten Tarifabschlusses auf die Beamten und Versorgungsempfänger des Landes NRW erreicht. Damit ist die Landesregierung den Forderungen der GdP nachgekommen.
Im Einzelnen bedeutet dies, dass in einem ersten Schritt die steuer- und sozialabgabenfreie Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 1.800 Euro, rückwirkend für den Dezember, genauso wie die erste Abschlagszahlung von 120 Euro, schnellstmöglich an die Kolleginnen und Kollegen ausgezahlt werden. Versorgungsempfänger erhalten die Sonderzahlung endsprechend ihres individuellen Versorgungssatzes.
In einem zweiten Spitzengespräch wird die weitere Umsetzung der Übernahme besprochen (ab November 2024 Sockelbetrag von 200 Euro und ab Februar 2025 zusätzlich 5,5% pro Monat). Weitere Einzelheiten zum Tarifabschluss hatte die GdP in ihrer Tarif-News für Euch zusammengefasst.
Ein mehr als akzeptables Ergebnis
Nach Ansicht der GdP ist der Tarifabschluss und die 1:1-Übernahme auf Beamte und Versorgungsempfänger, gerade auch in Anbetracht der angespannten Haushaltslage, ein mehr als akzeptables Ergebnis. Wir haben das Abschlussniveau von Bund und Kommune erreicht und das haben wir vor allen Dingen Eurem Engagement und Kampfgeist während der Tarifverhandlungen zu verdanken – das war großartig!

11. Dezember 2023
Tarifergebnis 2023
Foto: Volker Hartmann/GdP
Am 09. Dezember haben sich die Tarifparteien auf einen Abschluss geeinigt. Einen Abschluss, der ohne die Kolleginnen und Kollegen, die so zahlreich auf die Straße gegangen sind, nicht erreicht worden wäre!
Im Einzelnen:
Inflationsausgleich im Dezember 2023: 1800 Euro; für Auszubildende 1000 Euro
Inflationsausgleichszahlungen ab Januar bis Oktober 2024 120 Euro/ Monat; für Auszubildende 50 Euro Monat
Ab November 2024: Zahlung eines Sockelbetrages von 200 Euro/ Monat; für Auszubildende 100 Euro/ Monat
Ab Februar 2025: zusätzlich 5,5 % (zusammen mit der Novembererhöhung min. 340 Euro) / Monat; für Auszubildende weitere 50 Euro/ Monat
Unbefristete Übernahme für Auszubildende ab der Gesamtnote „Befriedigend“
Laufzeit 25 Monate

Bewertung
Nach Ansicht der GdP ist der Abschluss in Anbetracht der angespannten Wirtschaftslage akzeptabel.
Denn nach den öffentlichen Diskussionen zu Haushaltslöchern, Schuldenbremse und Steuereinnahmen
und der Aussage der TdL in der zweiten Verhandlungsrunde, dass ein Abschluss wie Bund und Kommunen zu teuer ist, haben wir dennoch das Niveau des Abschlusses von Bund und Kommunen erreicht. Dieses Ergebnis konnten wir nur aufgrund des Protestes und der massiven Präsenz der Beschäftigten erzielen.
Daraus ergibt sich:
dank Sockelbetrag und anschließender linearer Erhöhung von 5,5 % ein Lohnzuwachs von durchschnittlich mehr als 11 % während der Laufzeit des Tarifvertrages
eine erhebliche Einmalzahlung, die noch in diesem Jahr den Beschäftigten zum Ausgleich der Teuerung zugutekommt

VIELEN DANK AN ALLE, DIE UNS UNTERSTÜTZT HABEN!

08. Dezember 2023
Innenministerkonferenz
GdP zu Fußball und Gewalt; Politik muss klare Kante zeigen!
Foto: Michael Gohl/GdP
Düsseldorf.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Nordrhein-Westfalen begrüßt, dass die Innenministerkonferenz Deutsche Fußballliga (DFL) und Klubs in die Pflicht nehmen will, damit sich diese endlich glaubwürdig von gewaltbereiten Teilen ihrer Anhängerschaft distanzieren. Zudem müssen gefährliche Auswüchse wie Pyrotechnik im Stadion endlich wirksam unterbunden werden: „Das fordern wir als GdP schon lange“, erklärte Landesvorsitzender Michael Mertens.
Nach den jüngsten Ausschreitungen bei Spielen u. a. in Bochum und Dortmund (wo es fast einen Toten gegeben hätte) darf es aus Sicht der GdP kein „Weiter so“ geben. „Die Klubs dürfen sich hier keinen schlanken Fuß machen“, drängt Mertens. Gewaltbereite Teile der Szene müssten die Grenzen aufgezeigt, sie dürften nicht an anderer Stelle von Vereinen noch hofiert werden: „Die Politik muss hier klare Kante zeigen! Gerade auch mit Blick auf die EM 2024 ist ein starkes Signal bitter nötig.“
Schwer irritiert ist die GdP darüber, dass offizielle Fußballvertreter gewaltbereite Fußballanhänger offenbar als gleichwertige Gesprächspartner für die Polizei ansehen und zum „Dialog“ aufgefordert haben. Empört ist die GdP darüber, dass Vereine wie der FC Köln üble Schmähplakate gegen die Polizei im Stadion dulden. Dass der FC Köln nach dem Spiel gegen den FC Bayern bisher nicht das Gespräch mit der GdP gesucht hat, hält Michael Mertens für ein Armutszeugnis: „Was ist mit Werten wie Respekt, die dieser Verein wie auch andere sonst gerne beschwört?“, fragt der GdP-Landesvorsitzende.

06. Dezember 2023
Tarifrunde 2023
Demo in Düsseldorf und Warnstreik: Wir sagen DANKE!
Foto: Volker Hartmann/GdP
Was für ein Tag, was für eine Stimmung! Soviel GdP-Grün, soviel Entschlossenheit! In der laufenden Tarifauseinandersetzung haben 4500 bis 5000 GdP-Kolleginnen und Kollegen an diesem Dienstag (5. Dezember 2023) ein ganz starkes Zeichen gesetzt. Das war riesig!
Wir sagen DANKE für die tolle Beteiligung an der großen Demo der Gewerkschaften in Düsseldorf! Über 70 Busse waren für unsere Kreisgruppen im Einsatz. Die Kolleginnen und Kollegen haben teils zwei Stunden Anreise und mehr in Kauf genommen, um in die Landeshauptstadt zu kommen. Wir sagen ausdrücklich auch nochmal DANKE an die Koordinatorinnen und Koordinatoren bei den Kreisgruppen vor Ort.
Wir sagen DANKE für die tolle Beteiligung am Warnstreik! Poststellen, Hausverwaltungen, Schiessstände, Fahrdienste, Mensen, Asservatenstellen Telefonzentralen, Wäschekammern, Teile der IT-Versorgung… Den ganzen Tag über haben uns Meldungen erreicht, wo die Arbeit ruht. Weil wir unseren Arbeitgeber bestreikt haben und nicht die Innere Sicherheit, war ein Notdienst und damit auch der Notruf stets gewährleistet. Wir sagen auch hier ausdrücklich DANKE an die Koordinatorinnen und Koordinatoren vor Ort.
Dieser Tag hat Bilder produziert, die bleiben. Eine Auswahl dieser Bilder findet Ihr HIER.
Die GdP-Delegation nimmt die Kraft dieses Tages, Eure Kraft mit nach Potsdam, wo nun die dritte Runde der
Tarifverhandlungen ansteht (7./8. Dezember 2023).
Arbeitgeber, bewegt Euch!

05. Dezember 2023
Gemeinsame Pressemitteilung
Landesregierung darf Beschäftigte nicht im Stich lassen!
Foto: Volker Hartmann/GdP
Düsseldorf.
Am heutigen landesweiten Warnstreiktag in Düsseldorf drängen Tausende Beschäftigte auf ein akzeptables Angebot. Aufgerufen hatten unter anderem die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft NRW sowie die Gewerkschaft der Polizei NRW. Im Rahmen der Tarifverhandlungen der Länder stellten die Beschäftigten klar: Zwei Jahre steigende Preise für Nahrungsmittel, Energie und Wohnen – das Leben wird auch für Landesbeschäftigte immer teurer. Den Arbeitgebern von der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und damit auch der Regierung von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) ist das egal. In der aktuellen Tarifauseinandersetzung haben sie zwei Verhandlungsrunden verstreichen lassen, ohne überhaupt ein Angebot vorzulegen. Dagegen senden die Gewerkschaften heute ein deutliches Signal.
Für GEW und GdP steht fest: Die Regierung von Hendrik Wüst riskiert die Zukunftsfähigkeit der Landesverwaltung. Weil schon lange keine wettbewerbsfähigen Löhne und Gehälter mehr gezahlt werden, werden Fachkräftemangel und Arbeitsdruck immer größer. Die Attraktivität des Öffentlichen Dienstes muss deutlich gesteigert werden.
„Arbeitgeber gebt die Blockadehaltung endlich auf!“, so die Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW NRW, Ayla Çelik. „Tausende Beschäftigte gehen auf die Straße, weil sie für ein angemessenes Angebot kämpfen, aber auch weil sie sich um die Zukunftsfähigkeit des Öffentlichen Dienstes sorgen. Ein angemessenes Angebot muss her, damit Wertschätzung nicht eine leere Floskel bleibt. Allein an Schulen in NRW fehlen knapp 7.000 Lehrer*innen; der Öffentliche Dienst leidet insgesamt unter Personalmangel! Jetzt muss gehandelt werden,“ appelliert Çelik.
„Der Umgang mit Beschäftigten, die treu und redlich ihre Arbeit und ihren Dienst gegenüber dem Staat versehen, ist zutiefst respektlos“, klagt GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens. Er verweist darauf, dass im Tarifbereich der Polizei NRW mittlerweile mehr als jede zehnte Stelle unbesetzt ist, unterm Strich mehr als 1.000 Stellen. „Wann wacht diese Landesregierung endlich auf? Für den öffentlichen Dienst ist es eine Minute vor zwölf“, drängt Mertens.
GEW und GdP fordern die NRW-Landesregierung auf, ihren Einfluss des bevölkerungsreichsten Bundeslandes geltend zu machen, damit die TdL zur dritten Verhandlungsrunde am 7. und 8. Dezember in Potsdam ein wegweisendes und annehmbares Angebot vorlegt.

29. November 2023
Aufruf zum Warnstreik
...mit Kundgebung am 05.12.2023
Der zweite Verhandlungstermin der diesjährigen Tarifrunde ist ohne Ergebnis geblieben. Die Arbeitgeber haben sich auf die Argumentation zurückgezogen, dass selbst ein Abschluss, wie ihn Bund und Kommunen Anfang des Jahres vereinbart haben, für die Länder zu teuer sei. Bis heute haben sie den verhandelnden Gewerkschaften noch nicht einmal ein Angebot unterbreitet. Das zeigt deutlich: Die Arbeitgeber haben den Ernst der Lage immer noch nicht verstanden! Denn seit Beginn des vergangenen Jahres sind die Verbraucherpreise dermaßen in die Höhe geschnellt, dass viele unserer Beschäftigten mittlerweile erhebliche Probleme haben, sich und ihre Familien weiterhin zu versorgen. Es ist an der Zeit den Arbeitgebern deutlich zu machen, wie ernst uns unsere Forderungen sind.
Aus diesem Grund ruft die Gewerkschaft der Polizei NRW am 05.12.2023 zu einem ganztägigen Warnstreik auf!
Streikaufruf zum Download

27. November 2023
Tarifinfo zum Warnstreik
Warnstreiks/Streiks sind zulässig! - Und unser gutes Recht!
Foto: Sven Vüllers/GdP
Was ist ein Streik? Der Streik ist ein Grundrecht zur Durchsetzung unserer Forderungen, welches sich aus Art. 9 Abs. 3 GG ergibt. Gewerkschaftliche Warnstreiks/Streiks sind (nach Ablauf der Friedenspflicht) auch während noch laufender Tarifverhandlungen zulässig (BAG v. 12.09.1984).
Maßregelungsverbot!
Die Teilnahme an einem rechtmäßigen Streik stellt keine Verletzung des Arbeitsvertrages dar. Maßregelungen durch den Arbeitgeber wegen der Teilnahme an einem Streik sind verboten. Der bestreikte Arbeitgeber darf deshalb den streikenden Arbeitnehmer wegen der Streikteilnahme z. B. nicht abmahnen oder kündigen.
Arbeitszeiterfassung beim Streik
Oft behaupten die Arbeitgeber, die Arbeitnehmer/-innen müssten sich im Streikfall vorher ausstempeln oder bei ihrem Vorgesetzten abmelden. Solche Verpflichtungen bestehen nach der geltenden Rechtsprechung nicht (BAG, Urteil v. 26.07.2005 -1 AZR 133/04). Wer sich entschließt, zu streiken, also seine Arbeit niederlegt, muss sich weder ausstempeln noch vorher beim Vorgesetzten abmelden! Denn für Tarifbeschäftigte, die einem Aufruf zum Streik folgen, sind die normalerweise geltenden Regelungen zu Verhaltens- und Abmeldeverpflichtungen aufgehoben (suspendiert), auch die Bedienung einer elektronischen Zeiterfassung. Es gibt auch keine Verpflichtung, sich in Streiklisten des Arbeitgebers einzutragen, denn damit wird die individuelle Ausübung des Streikrechts verhindert. Stattdessen füllt ihr nachträglich einen Korrekturbeleg über die Streikteilnahme aus und leitet diesen – möglichst zeitnah - an ZA weiter. Dort werden die Korrekturbelege gesammelt und ans LBV weitergeleitet.
Notdienste, Notdienstvereinbarung
Der Arbeitgeber darf nicht einseitig bestimmen, wer Notdienst leisten muss. Die Regelung eines arbeitskampfbedingten Notdienstes ist gemeinsame Aufgabe des Arbeitgebers und der „streikführenden Gewerkschaft“ (BAG-Rechtsprechung, Urteil vom 31.01.1995 -1 AZR 142/94). Keinesfalls wird eine Notdienstvereinbarung über die Kreisgruppen oder gar örtlichen Personalräte verhandelt. Möchte eure Behörde mit euch einen Notdienst verhandeln, sprecht uns an. Wir befinden uns mit dem Innenministerium in Verhandlungen zu einer Notdienstvereinbarung. Das Erfordernis für Notdienste wird dort aktuell nur für 45 Beschäftigte beim LZPD gesehen.
Streikleitung
Um einen reibungslosen, ordnungsgemäßen und erfolgreichen Ablauf des Streiks zu gewährleisten, wird eine Streikleitung eingesetzt, an deren Anweisung sich alle Kolleginnen und Kollegen zu halten haben. Die Streikleitung entscheidet auch über das Ende bzw. eine Unterbrechung des Streiks. Über die Einsetzung und Besetzung der Streikleitung werdet ihr rechtzeitig informiert.
Nach dem Streik
Während des Streiks ruht das Arbeitsverhältnis. Die streikenden Beschäftigten erbringen keine Arbeitsleistung. Nach Ende eines Streiks besteht ein Anspruch auf Weiterbeschäftigung.
Folgen fürs Entgelt
Ein Anspruch auf Arbeitsentgelt besteht für die Dauer des Streiks nicht. Während des Streiks erhalten die gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer Unterstützung von ihrer Gewerkschaft aus der Streikkasse. Das Streikgeld unterliegt nicht der Einkommenssteuer.
Wichtig: Wer sich für den Streik ausstempelt, befindet sich danach in seiner Freizeit und kann nicht streiken, d. h., es besteht auch kein Anspruch auf Streikgeld!
Wie komme ich an mein Streikgeld?
Am Streiktag füllt ihr ein Formular über eure Streikteilnahme aus, welches ihr bei Anreise im Bus von eurer Kreisgruppe erhaltet. Eine Person aus der KG bringt den Stapel dann zum Streikbüro am Startpunkt der Demo. Das Ausfüllen des Formulars ist Voraussetzung dafür, dass ihr im Nachgang Streikgeld erhaltet. Streikformulare sind auch im Streikbüro erhältlich. Bitte reicht auch die nachträglich korrigierte Entgeltabrechnung des LBV mit dem streikbedingten Abzug bei eurer Kreisgruppe nach. Die Kreisgruppe sammelt zunächst die kompletten Unterlagen ihrer Streikteilnehmer und übermittelt diese dann an die Landesgeschäftsstelle. Wir kümmern uns um den Rest.
Teilnahme von Beamten am Streik?
Beamte haben kein Streikrecht. Beamte können jedoch in Ausübung des Versammlungsrechtes und des Rechts auf freie Meinungsäußerung an Protestversammlungen oder Protestmärschen teilnehmen. Sie können dies sogar in Uniform, aber ohne Waffe tun. Diese Rechte können auch gemeinschaftlich, also auch gewerkschaftlich organisiert, wahrgenommen werden.
Tarif-News zum Download

24. November 2023
Pressemitteilung
Haushaltsdebatten dürfen nicht zu Lasten der Funktionsfähigkeit der Polizei gehen
Foto: Sven Vüllers/GdP
Düsseldorf.
Mit großer Sorge betrachtet die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die Entwicklungen rund um die Frage der Unterfinanzierung der Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS). Laut jüngsten Aussagen aus dem Innenministerium NRW fehlen kurzfristig ca. 131 Millionen Euro, um das bestehende Netz für den Digitalfunk instand zu halten und dessen Funktionsfähigkeit zu sichern.
„Die Möglichkeit für Einsatzkräfte, sicher und zuverlässig miteinander zu kommunizieren, ist für die Handlungsfähigkeit der Polizei elementar und unverzichtbar“, so Mertens. „Auch in Zeiten einer schwierigen Haushaltslage ist der Digitalfunk einer der Bereiche, bei dem keinesfalls der Rotstift angesetzt werden darf.“ Gerade mit Blick auf das aktuelle Einsatzgeschehen rund um die Demonstrationslagen aufgrund des Nahost-Konfliktes, der bevorstehenden Silvesternacht und den bevorstehenden Einsatzlagen rund um die Europameisterschaft im kommenden Jahr, mit vier Spielstandorten in Nordrhein-Westfalen, ist für Mertens klar: „Die Frage der Bereitstellung der nötigen Mittel ist auch eine Frage der politischen Schwerpunktsetzung“. Hier trägt die Politik die Verantwortung, weiterhin die Sicherheit im Land zu gewährleisten. Andernfalls droht im schlimmsten Fall ein Shutdown des Digitalfunknetzes, von dem neben der Polizei auch Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Katastrophenschutzeinheiten betroffen wären. Das gilt es um jeden Preis zu verhindern!

22. November 2023
Tarifrunde 2023
Mehr als jede zehnte Stelle im Tarifbereich der Polizei NRW unbesetzt
Foto: Canva
Düsseldorf.
Im Tarifbereich sind bei der Polizei NRW aktuell von 9842 Stellen nur 8771 besetzt (Stand 1. Oktober 2023). Heißt: 11% der Stellen sind offen. „Eine alarmierende Zahl! Der Fachkräftemangel schlägt voll durch“, klagt die stellvertretende GdP-Landesvorsitzende und Tarif-Expertin Jutta Jakobs.
Über 1000 offene Stellen bei der Polizei NRW - die GdP ist nicht überrascht!!!
Erst kürzlich hatte eine Abfrage ergeben, dass in einzelnen Polizeibehörden z.B. IT-Stellen mitunter vier Mal ausgeschrieben werden müssen. Die freie Wirtschaft lockt teilweise mit Gehältern von 1000 Euro mehr. Selbst Bund und Kommunen bezahlen laut aktuellen Entgelttabellen bis zu 15% mehr als Bundesländer wie NRW.
Die große Frage lautet: Wann merken die Arbeitgeber von der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL), dass es da einen Zusammenhang gibt..?
„Es ist allerhöchste Zeit für attraktive und zeitgemäße Löhne im öffentlichen Dienst“, drängt Jutta Jakobs. Dass die TdL in der laufenden Tarifauseinandersetzung zwei Verhandlungsrunden verstreichen ließ, ohne auch nur ein Angebot vorzulegen – das nennt Jakobs einen „Skandal“.
Der Wettbewerb um Fachkräfte entscheide über die Zukunftsfähigkeit des Öffentlichen Dienstes. Die stellvertretende GdP-Landesvorsitzende drängt: Es ist ZEIT ZU HANDELN!
Die GdP fordert: 10,5% mehr Geld – jetzt, mindestens aber 500 Euro mehr!

15. November 2023
Beirat bekräftigt GdP-Position zur Ausbildung
Foto: Uschi Barrenberg/GdP
Einstimmig hat der Landesbezirksbeirat der GdP am Dienstag (14. November 2023) Bestrebungen des NRW-Innenministeriums eine Absage erteilt, das Polizeistudium durch Module stärker auf eine spätere Verwendung bei der Kripo auszurichten.
Auch an dem einen Jahr Wachdienst als Anschlussverwendung nach der Ausbildung will die GdP festhalten und dieses keinesfalls gleichsetzen mit einem Jahr in der K-Wache. Als der stellvertretende GdP-Landesvorsitzende Michael Maatz das sagte, brandete spontan Applaus am Tagungsort Hotel Franz in Essen auf.
Die GdP hat sich ihren Standpunkt zur Ausbildung nicht leichtgemacht. Sie weiß um die Probleme in der Direktion K (extreme Vorgangsbelastung, fehlender Nachwuchs), unzureichende Ausstattung, fehlende Entwicklungsmöglichkeiten). Für die GdP liegt die Lösung in einer Stärkung von Fort- und Weiterbildung, mehr Fachkarrieren, einer Imagekampagne zur Steigerung der Attraktivität von K, begeisternden Praktika für den Nachwuchs und, und, und…
Die Lösung liegt nicht darin, dass man jungen Kolleginnen und Kollegen schon im ersten Studienjahr eine Entscheidung über eine Spezialisierung aufnötigt, deren Auswirkungen sie da noch gar nicht überblicken können. Die überhastete Spezialisierung wirft überdies auch für die Polizei als Ganzes neue Fragen auf – etwa nach dem Nachersatzverfahren.
Ministeriumspapier unausgegoren und nicht hilfreich
Klare Kante: Die GdP erachtet das Ministeriumspapier zur Ausbildung als unausgegoren und nicht hilfreich. „Dieses Papier ist ein Flickenteppich“, sagt Maatz. „Für uns steht fest, für eine Polizei muss es weiter eine Ausbildung geben“, meint GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens.
Im Vorfeld des Beirates hatte der Geschäftsführende GdP-Landesvorstand die Kreisgruppen schriftlich um eine Einschätzung gebeten. Die Modularisierung wurde mit deutlicher Mehrheit abgelehnt, die Gleichsetzung von K-Wache und Wachdienst mit sehr deutlicher Mehrheit. Das stärkt die Position des Landesvorstandes.
Nachdenklich machen muss das Votum zu Werbekampagnen: Hier berichteten 30% der Kreisgruppen in ihren Behörden bislang keine örtlichen Kampagnen für K gebe. 44% berichteten von örtlichen Kampagnen, die aber nicht erfolgreich seien, nur 26% wussten von erfolgreichen Initiativen vor Ort.
„Eine gutgemachte Imagekampagne wird ein Schlüssel zum Erfolg sein“, zeigt sich GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens überzeugt. Er verweist auf die Erfahrungen vor einigen Jahren im Wachdienst: „Früher wollte da keiner hin, heute will da keiner weg.“ Alle Kampagnen helfen aber nicht, wenn sich die Rahmenbedingungen in der Direktion K nicht endlich ändern. Die GdP ist bereit, daran mitarbeiten.

07. November 2023
Musterwidersprüche Amtsangemessene Besoldung/Versorgung 2023
Foto: Steffi Bauer/GdP
Alle Jahre wieder beschäftigt unsere Kolleginnen und Kollegen die Frage, ob die Besoldung und die Versorgung den Anforderungen der Gerichte zur Amtsangemessenen Besoldung genügt. Zuletzt hatte das Bundesverfassungsgericht im Jahre 2020 in den geprüften Fällen festgestellt, dass dem nicht so war. Auf die Rechtsprechung hat zwischenzeitlich auch das Land Nordrhein-Westfalen reagiert und das Besoldungssystem im vergangenen Jahr umfassend überarbeitet. Ob die Besoldung und Versorgung in der aktuellen Ausgestaltung rechtmäßig sind, wird final wohl wieder erst durch Gerichte bewertet werden können.
2023: Welche Folgen hat die Einführung des Bürgergelds?
Das Bundesverfassungsgericht hat in seinen Entscheidungen immer wieder betont, dass der Abstand zur Grundsicherung ein Kriterium für die Bewertung der Rechtmäßigkeit von Besoldung und Versorgung darstellt. Mit Einführung des Bürgergelds hat es in diesem Bereich im laufenden Jahr eine erhebliche Verschiebung gegeben. Angesprochen auf diese Frage hat der Finanzminister geäußert, dass aktuell die Auswirkungen auf die Höhe der Besoldung und Versorgung geprüft werden würde.
Aufgrund der Verpflichtung zur sog. „haushaltsnahen Geltendmachung“ müssen potenzielle Ansprüche bis zum 31.12.2023 angemeldet werden. Zur Wahrung möglicher Ansprüche stellen wir euch gerne die entsprechenden Musterwidersprüche-/Anträge zur Verfügung.
Wichtig: Es handelt sich um zwei leicht unterschiedliche Muster, eines für aktive Kolleginnen und Kollegen und eines für Pensionäre. Nutzt bitte das für euch maßgebliche Muster. Weitere Hinweise zum Ausfüllen und zum Versand finden sich auf der ersten Seite. Diese bitte nicht mitübersenden.
Bisher hat das Finanzministerium noch keine Aussage über eine Ruhendstellung der Widersprüche und der Durchführung von Musterverfahren für das Jahr 2023 getroffen. Über den weiteren Fortgang werden wir regelmäßig informieren.
Dokumente zum Download:
Beamten-News vom 07.11.2023
Musterwiderspruch für Beamte:innen
Musterwiderspruch für Penionäre:innen

03. November 2023
Tarifrunde 2023
Kein Angebot: So nicht, Arbeitgeber!
Bild: GdP
Düsseldorf.
Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst der Länder endete heute (3. November 2023) in Potsdam ohne ein Angebot der Arbeitgeber – ohne auch, dass überhaupt über das zu verhandelnde Volumen gesprochen wäre. „Mehr Blockade geht nicht“, sagt die stellvertretende GdP-Landesvorsitzende und Tarifexpertin Jutta Jakobs empört.
Die Vertreter von der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) weigerten sich, dem Abschluss von Bund und Kommunen zu folgen – „zu teuer“. Sie ignorierten, dass angesichts der hohen Inflation selbst das Bürgergeld um 12% erhöht wird. Und den Hinweis auf teure Mieten in großen Städten konterten sie mit dem Hinweis, dass Beschäftigte ja Wohngeld beantragen könnten…
„So geht man nicht mit den Menschen um, die treu und rechtschaffen ihre Arbeit, ihren Dienst für diesen Staat versehen“, schimpft Jakobs. Die Antwort müsse nun sein, dass die Beschäftigten „den Druck auf die Straße tragen“. Vor der dritten Verhandlungsrunde am 7. und 8. Dezember seien „starke Signale nötig“.
Jetzt sind ALLE Kolleginnen und Kollegen gefordert: Unterstützt die GdP bei allen Aktionen! Beteiligt Euch an den „aktiven Mittagspausen“, die in Nordrhein-Westfalen in der Woche vom 13. bis 17. November stattfinden! Kommt zur großen Kundgebung am 5. Dezember in Düsseldorf!
Es ist: ZEIT ZU HANDELN!!!

03. November 2023
Besuch im Innenministerium
Austausch geht weiter: Junge Gruppe bei Minister Reul
Foto: IM NRW
Düsseldorf.
Zwei Stunden hat sich NRW-Innenminister Herbert Reul für die Delegation der Jungen Gruppe der GdP Zeit genommen. Haushalt, Fachkarrieren, Kripo, Aufgabenkritik bei der Polizei… Es gab viel zu bereden! Ein großes Thema: die aktuelle Einsatzbelastung. „Die Kolleginnen und Kollegen sind extrem gefordert“, sagte Lina Marie Neuberg, die Vorsitzende der Jungen Gruppe.
Der Termin jetzt im Ministerium in Düsseldorf war bereits der zweite Termin des Ministers mit der Junge Gruppe. Der stellvertretende Landesvorsitzende Michael Maatz begleitete die jungen Kolleginnen und Kollegen. Am Landesdelegiertentag 2022 hatte man vereinbart, dass man in regelmäßigem Austausch bleiben will.
Also: Fortsetzung folgt! „Man merkt sehr deutlich, dass dem Minister das Gespräch mit uns jungen Leuten wichtig ist“, sagt Lina Marie Neuberg.

02. November 2023
Besoldung
Zulagen: NRW fällt im Quervergleich immer weiter zurück
Foto: Holger Dumke/GdP
Düsseldorf.
„Das Zulagenwesen werden wir überarbeiten“: Dieses vielversprechende Zitat aus dem Koalitionsvertrag der aktuellen Landesregierung ist zwischenzeitlich auch schon wieder 1,5 Jahre alt. Was sich seitdem getan hat? Leider nicht sonderlich viel. Polizeizulage, DuZ und Schichtzulagen bleiben auf einem weiterhin beschämenden Niveau.
In allen Bereichen gehört NRW im Quervergleich zu den anderen Ländern immer zur Gruppe der Schlusslichter. Wie es anders geht, hat die GdP in einem umfassenden Positionspapier erläutert. Mit maßvollen, angemessenen und vor allem überfälligen Verbesserungsvorschlägen.
Währenddessen hat die von der Landesregierung öffentlichkeitswirksam angekündigte Modernisierungsoffensive begonnen. Ob diese „Offensive“ anders als die „Attraktivitätsoffensive“ der letzten Legislatur spürbare Verbesserungen auch in den Portemonnaies unserer Kolleginnen und Kollegen bringen wird, bleibt abzuwarten.
Wie sieht es in den anderen Bundesländern aus?
Während NRW also weiter wartet, sind andere Bundesländer und der Bund weiter:
• Brandenburg hat ein Attraktivitätspaket verabschiedet, welches u.a. die Erhöhung der Polizeizulage ab dem zweiten Dienstjahr auf 200 Euro vorsieht.
• Niedersachsen hat die Polizeizulage ab dem zweiten Dienstjahr auf 180 Euro erhöht, und will nach Aussage der dortigen Innenministerin diese mittelfristig auf 228 Euro weiter erhöhen.
• Der Bund hat (bei bereits spürbar höherer Polizeizulage von 228 Euro nach zwei Dienstjahren) den DuZ nochmals erhöht, auf mittlerweile 5,67 Euro pro Stunde für Dienste an Sonn- und Feiertagen.
• Niedersachsen erhöht den Sonn- und Feiertags-DuZ auf 4,10 Euro und den Nachtdienst-DuZ auf 3,30 Euro.
• Der Bund (228 Euro nach zwei Dienstjahren) und das Land Schleswig-Holstein (150,90 Euro nach zwei Dienstjahren) sind auch beim Thema „Ruhegehaltsfähigkeit der Polizeizulage“ mit NRW gleichgezogen, allerdings mit höherer Polizeizulage als in NRW.
All diese Anpassungen sind richtig und wichtig, denn für die GdP ist klar: Unsere Kolleginnen und Kollegen verdienen eine zeitgemäße und angemessene Besoldung! Anpassungen in der Besoldung scheinen dabei in Zeiten schwieriger Haushaltslagen auch eine Frage politischer Schwerpunktsetzung zu sein. Hier muss das Land NRW dringend nachziehen, um im Quervergleich nicht vollkommen „zurückzufallen“. Wir bleiben weiter dran und setzten uns für euch ein!
BeamtenNews zum Download.

31. Oktober 2023
Pressemitteilung
„Wir leben in fordernden Zeiten“: GdP wünscht neuen Polizeipräsidenten viel Erfolg
Foto: Melih Güler/GdP
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) wünscht den künftigen Polizeipräsidentinnen und –präsidenten für Köln, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Oberhausen viel Erfolg im neuen Amt und freut sich auf die Zusammenarbeit. „Die Polizei ist in diesen Zeiten stark gefordert. Da ist es wichtig, dass Behörden – auch offiziell – eine Führung haben“, sagt GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens. Er begrüßt deshalb sehr, dass das Landeskabinett heute (31. Oktober 2023) den Weg für diese drängenden Personalien freigemacht hat.
Zugleich erinnert die GdP aber daran, dass die Nachfolge des zum Oktober ausgeschiedenen Aachener Polizeipräsidenten Dirk Weinspach noch offen ist. Ebenso ist unklar, wer auf den Mönchengladbacher Polizeipräsidenten Mathis Wiesselmann folgt, der ebenfalls noch dieses Jahr ausscheidet. Innenminister Herbert Reul ist gefordert, diese Behördenleitungen zeitnah wiederzubesetzen.
„Lange Vakanzen, wie wir sie in Düsseldorf, Gelsenkirchen und Oberhausen erlebt haben – die darf es nicht mehr geben“, drängt GdP-Landesvorsitzender Mertens. Dass die Suche nach geeignetem Personal lange Zeit brauche, taugt aus Sicht der GdP nicht als Ausrede: „Wir haben in den Reihen der Polizei in NRW tolle Leute, die für diese Aufgabe vollumfänglich befähigt sind“, sagt Mertens.

27. Oktober 2023
Tarifrunde 2023
GdP-Tarifforum sendet starkes Signal an Verhandler in Berlin
GdP-Foto: Uschi Barrenberg
Gladbeck.
Beim Tarifforum im Van der Valk Motel in Gladbeck war der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende René Klemmer live aus Berlin zugeschaltet, wo just die Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst der Länder begonnen haben. „ZEIT ZU HANDELN“ gaben die 100 in Gladbeck versammelten Kolleginnen und Kollegen Klemmer als Botschaft an die Arbeitgeber mit. 10,5% mehr Geld, jetzt!
GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens machte deutlich, dass die Gewerkschaft für die Tarifrunde stark aufgestellt ist. Angesichts von hoher Inflation und wachsendem Fachkräftemangel ist „ZEIT ZU HANDELN“ das Motto der GdP NRW. An alle Mitglieder ergeht die dringliche Bitte, alle GdP-Aktionen tatkräftig zu unterstützen!
Bitte schon vormerken: Für den 5. Dezember ist eine Großdemo in Düsseldorf angemeldet (mit Route über die Kö)! Die GdP rüstet sich auch für mögliche Streiks ihrer tarifbeschäftigten Mitglieder. Erstmals wird an einer Notdienstverordnung für die Polizei in NRW gearbeitet.

Vorbereitungen für Personalratswahl

Der Tarifbereich der GdP nutzte das Forum auch, um sich inhaltlich und personell für die Personalratswahlen aufzustellen. Die stellvertretende GdP-Landesvorsitzende Jutta Jakobs und Alex Engler führen eine Liste von 57 vorgeschlagenen Kandidatinnen und Kandidaten an. Die offizielle Nominierung erfolgt demnächst auf einem Beirat.
Nach der Corona-Pandemie war dieses Tarifforum das erste wieder in Präsenz. Das persönliche Gespräch untereinander war deshalb ganz wichtig. „Es ist toll zu sehen, wie vielfältig der Tarifbereich geworden ist“, sagte Jutta Jakobs. Sie verwies zudem darauf, dass zahlreiche jüngere Kolleginnen und Kollegen hinzugekommen sind.

Mitgliederversammlung der GdP Kreisgruppe Recklinghausen
Wann?
Dienstag, den 11.01.2024, 16:00 Uhr
Wo?
Kolpinghaus, Herzogswall 38, 45657 Recklinghausen
Wir hoffen auf eine rege Teilnahme an der Versammlung. Für das leibliche
Wohl sorgt Eure Kreisgruppe.
Als Tagesordnungspunkte sind vorgesehen:
1. Begrüßung und Eröffnung der Versammlung
2. Ehrung der verstorbenen Kolleginnen und Kollegen
3. Grußworte
4. Wahl des Versammlungsleiters
5. Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden
6. Rechenschaftsbericht des Kassierers
7. Aussprache zu den Berichten
8. Entlastung des Vorstandes
9. Wahlen:
a. des/der Kreisgruppenvorsitzenden
(Vorschlag des Vorstandes – Justin Zühlsdorf)
b. zwei stellvertretenden Kreisgruppenvorsitzenden
Vorschlag des Vorstandes – Susanne Aye und Maren Nölle)
c. des/der Geschäftsführerin
(Vorschlag des Vorstandes – Eva Kühn)
d. des/der stellvertretenden Geschäftsführerin
(Vorschlag des Vorstandes – Mensure Kerekli)
e. des Pressesprechers
(Vorschlag des Vorstandes – Norbert Sperling)
f. eines Beisitzers/einer Beisitzerin
(Vorschlag des Vorstandes – Herwart Güttner)
g. Wahl von zwei Kassenprüfern
10.Aktuelle Berichte aus den Personengruppen der Kreisgruppe
11.Blick auf die laufenden Tarifverhandlungen
12.Verschiedenes
13.Schlusswort des neu gewählten Vorsitzenden
14.Schließung der Versammlung durch den Versammlungsleiter
In diesem Sinne herzliche Grüße und ein herzliches Glück Auf, Euer Vorstand.

18. Oktober 2023
Verjährung von Mehrarbeit: Die Uhr tickt!
Foto: Justin Brosch/GdP
Mehrarbeit gehört in der Polizei NRW zum Alltag. Aktuell umso mehr aufgrund der Ereignisse in der Weltpolitik. Die Geschehnisse haben dabei unmittelbare Auswirkungen auf die Sicherheitslage in NRW und dem gesamten Bundesgebiet. Unsere Kolleginnen und Kollegen gewährleisten dennoch die Sicherheit eines jeden Einzelnen.
In der Vergangenheit war klar: Wenn der Dienstherr sich immer und jederzeit hierauf verlassen kann, bedeutet dies aber auch, dass keine geleistete Stunde verfallen darf. Formaljuristische Spitzfindigkeiten haben sich dabei verboten. Hierauf wird man sich künftig aber nicht mehr verlassen können. Einen Verzicht auf die Einrede der Verjährung von angeordneter Mehrarbeit wird es nach endgültiger Festlegung von Innenminister Reul und Finanzminister Optendrenk fortan nicht mehr geben.

Abfrage: Droht Stundenverfall in großem Ausmaß?

Nachdem klar war, dass auf die Einrede der Verjährung künftig nicht mehr verzichtet wird, hat die GdP sofort darauf hingewiesen, dass keine Stunde unserer Kolleginnen und Kollegen verfallen darf. So wie es der Innenminister bei Amtsantritt versprochen hatte. Jede Stunde Mehrarbeit bedeutet eine zusätzliche physische und psychische Belastung und darf daher nicht unter den Tisch fallen.
Um die Größenordnung des Problems einordnen zu können, hat der PHPR sich für eine Abfrage in den Behörden eingesetzt. Das Ergebnis liegt zwischenzeitlich im Innenministerium vor, dort ist man sich sicher: Nur für sehr wenige Kolleginnen und Kollegen droht tatsächlich ein Stundenverfall. Wir werden sehr genau beobachten, ob diese Feststellung wirklich zutrifft.
Diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die noch Stundenguthaben in größerem Umfang besitzen, sollten bis zum 31.12.2023:
• entsprechend der dienstlichen Gegebenheiten Freizeitausgleich nutzen und/oder
• die Übertragung der Stunden auf Langzeitarbeitskonten beantragen und/oder
• soweit möglich die Auszahlung von Mehrarbeitsstunden beantragen.

Droht trotzdem Verfall? Sprich uns an!

Soweit die benannten Möglichkeiten ausgeschöpft werden, müssten die Stundenguthaben der allermeisten Kolleginnen und Kollegen vor dem Verfall geschützt sein. Falls in Einzelfällen dennoch weiter Probleme bestehen, sprecht uns an! Wir versuchen, gemeinsam mit euch eine zufriedenstellende Lösung zu finden.
Die Beamten-News zum Download.

11. Oktober 2023
Tarifrunde 2023
Jutta Jakobs: Da gibt es nicht groß etwas zu verhandeln
Foto: GdP
Düsseldorf.
Jetzt müssen die Arbeitgeber liefern! GdP, Verdi, GEW und IG Bau haben ihre Forderungen für die am 26. Oktober in Potsdam beginnende Tarifrunde für den Öffentlichen Dienst der Länder vorgelegt. Es sind dringende und angemesseneForderungen, absolut auf der Höhe der Zeit.
Die ÖD-Gewerkschaften fordern: 10,5%, mindestens aber 500 Euro mehr. Für Auszubildende soll es 200 Euro mehr geben und eine unbefristete, direkte Übernahme nach der Ausbildung. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen.
GdP-Tarifexpertin und stellvertretende Landesvorsitzende Jutta Jakobs stellt klar: „Aus unserer Sicht gibt es da nicht groß etwas zu verhandeln.“ Der Nachholbedarf sei angesichts der drastisch gestiegenen Lebenserhaltungskosten beträchtlich. Außerdem dürfe die Spanne zu Löhnen bei Bund und Kommunen sowie in der freien Wirtschaft nicht noch größer werden.
Klar ist für die GdP, dass ein Tarifergebnis umgehend 1:1 auf Beamtinnen und Beamte sowie Versorgungsempfängerinnen und –empfänger übertragen werden muss.
„Die Zeit der Sonntagsreden ist vorbei: Die Politik muss jetzt zeigen, was ihr der Öffentliche Dienst und seine Beschäftigten wert sind“, erklärt GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens. Die GdP setzt auf rasche und konstruktive Verhandlungen mit den Arbeitgebern. An der Entschlossenheit der Beschäftigten solle allerdings niemand zweifeln.
„Wenn es nötig werden sollte, werden wir die Kolleginnen und Kollegen zu Aktionen rufen“, kündigt Jutta Jakobs an. Sie geht in diesem Fall von einer breitestmöglichen Beteiligung aus: „Die Stimmung in den Dienststellen ist eindeutig: Löhne und Bezüge müssen rauf! Es ist Zeit zu handeln!"

09. Oktober 2023
Tarifrunde 2023
Damit die Polizei für Fachkräfte attraktiv bleibt: Zeit zu handeln!
Foto: Sven Vüllers/GdP
Bei den am 26. Oktober in Potsdam beginnenden Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst der Bundesländer muss ein kräftiges Lohnplus her. Es geht um Fairness gegenüber den Beschäftigten! Es geht aber auch um den Öffentlichen Dienst an sich, der attraktiv bleiben muss für Fachkräfte: „Es ist hier nicht fünf vor zwölf, wir haben bereits fünf nach zwölf“, klagt Jutta Jakobs, Tarifexpertin und stellvertretende GdP-Landesvorsitzende.
Die GdP geht von mehreren Hundert offenen Stellen bei der Polizei in NRW aus. Eine Abfrage hat ergeben, dass eine Vielzahl von Stellen schon länger offen ist, einige ziemlich lange. Gerade im IT-Bereich sind Besetzungen oft schwierig – Stellen werden teilweise vier Mal ausgeschrieben.
Kolleginnen und Kollegen aus den Polizeibehörden berichten auch von Abwanderung in die freie Wirtschaft - und zu anderen Behörden. Bund und Kommunen bezahlen laut aktuellen Entgelttabellen teilweise bis zu 15% mehr als Bundesländer wie NRW.
Klartext von GdP-Tarifexpertin Jutta Jakobs: „Wir brauchen für die Landesbeschäftigten konkurrenzfähige Löhne – dringend!“

18. September 2023
HSPV Bielefeld: Reul kündigt Anmietung zusätzlicher Räume an
Foto: GdP
Düsseldorf/Bielefeld.
Die Nachricht hatte große Wellen geschlagen: Weil das Brandschutzkonzept am HSPV-Standort Bielefeld nicht zur gestiegenen Zahl der Kommissaranwärterinnen und -anwärter passt, sollte ein Teil der künftigen Polizisten online statt in Präsenz unterrichtet werden. Die GdP hatte sich umgehend eingeschaltet und eine pragmatische Lösung für dieses Problem gefordert, weil sie sonst gravierende Ausbildungsnachteile für die jungen Kolleginnen und Kollegen befürchtet.
Innenminister Herbert Reul hat reagiert.
In der jüngsten Sitzung des NRW-Innenausschusses kündigte der Minister an, dass der Präsenzunterricht für alle am Standort Bielefeld in einem ersten Schritt bis Anfang November gesichert sei. Möglich werde das einerseits durch eine Neuplanung der Raum- und Stundenpläne mit Verteilung der Stunden bis in den späten Nachmittag. Andererseits zeichne sich die Anmietung von zusätzlichen Räumen außerhalb des Hochschulgeländes ab. An einer langfristigen Lösung werde gearbeitet.
Aus Sicht der GdP ist es gut, dass rasch eine Übergangslösung gefunden wurde. Nun muss das Brandschutzkonzept am HSPV-Standort Bielefeld schnell an die erhöhten Studierendenzahlen angepasst werden. Dabei müssen auch voraussichtlich im nächsten Jahr noch weiter steigende Studierendenzahlen berücksichtigt werden.
Die GdP begrüßt sehr, dass die Landesregierung die Zahl der Neueinstellungen bei der Polizei auf jährlich 3000 Kommissaranwärterinnen und –anwärter erhöht hat. Die vorhandenen Ausbildungskapazitäten müssen aber damit Schritt halten! Wir werden weiter genau hinschauen und nehmen Innenminister Herbert Reul in die Pflicht.

15. September 2023
Tarifrunde 2023
Es geht um uns!

Am 26. Oktober starten in Potsdam die Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst der Bundesländer. Die GdP Nordrhein-Westfalen geht mit dem Motto „ZEIT ZU HANDELN“ in diese Tarifrunde.
„ZEIT ZU HANDELN“ ist eine Botschaft an die Arbeitgeberseite. Hallo TdL, hallo Politiker: Wenn Euch der Begriff Fürsorgepflicht etwas sagt, wenn die wohlklingenden Reden zur Polizei auch nur ansatzweise ernst gemeint sind – dann muss ein sattes Plus her! Nach dem mageren Corona-Tarifabschluss schleppen sich Kolleginnen und Kollegen durch eine quälend lange Zeit der XXL-Inflation. Lebensmittel sind absurd teuer, Mieten steigen, aktuell kostet Sprit immer mehr… Und in Behörden wird der Fachkräftemangel immer größer, weil der öffentliche Dienst so einfach kein attraktiver Arbeitgeber ist!
„ZEIT ZU HANDELN“ ist ebenso eine Botschaft in die eigenen Reihen. „Wir müssen mit massivem Widerstand der Arbeitgeber rechnen“, mahnt GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens. Deshalb: Macht Eure GdP stark, macht die Gewerkschaften stark! Die Arbeitgeberseite wird sehr genau beobachten, was vor Ort passiert: „Davon hängt deren Verhandlungsbereitschaft ab“, sagt die stellvertretende GdP-Landesvorsitzende und Tarifexpertin Jutta Jakobs.
Also: Sprecht Eure Kreisgruppen vor Ort an, macht Euch Gedanken über kreative Aktionen, prüft als Tarifbeschäftigte die Möglichkeit eines Streiks falls nötig…
Unterstützt Eure GdP, wenn die Verhandlungen beginnen!
Es ist ZEIT ZU HANDELN!!!!
Die gemeinsamen Forderungen der DGB-Gewerkschaften werden am 11. Oktober beschlossen und veröffentlicht. Im Anschluss an die Tarifrunde gilt es, das Ergebnis inhaltsgleich für Beamtinnen und Beamte sowie für Versorgungsempfängerinnen und –empfänger umzusetzen.

11. September 2023
Landesregierung bereitet Entnahme aus dem Pensionsfondsvor
GdP und DGB fordern klare Zweckbindung

Foto: Sven Vüllers
Düsseldorf.
Die Landesregierung NRW hat ein Gesetz zur Änderung des Pensionsfondsgesetzes Nordrhein-Westfalen in den Landtag eingebracht. Dieses sieht vor, dass schon ab 2024 die durchschnittlich erwirtschafteten Erträge des Pensionsfonds jährlich in den Landeshaushalt überführt werden können. Im Haushaltsentwurf 2024 hat der Finanzminister dadurch nun 343 Mio.€ an zusätzlichen Einnahmen verbucht. Die Vermögenssubstanz des Fonds zum 31.12.2022 (13,1 Mrd. Euro) soll bis 2030 erhalten bleiben.
Es ist bislang nicht klar, wofür die Gelder verwendet werden sollen
Für uns ist derzeit aufgrund des Gesetzentwurfs nicht sichergestellt, dass entnommene Gelder tatsächlich zweckgerecht zur Abfederung von steigenden Pensionsverpflichtungen verwendet werden. Es ist auch nicht erkennbar, welche langfristige Strategie die Landesregierung mit der jetzt angedachten Entnahmepraxis bis 2030 verfolgt.
Ist 2024 der richtige Zeitpunkt für einen Stopp des Vermögensaufbaus?
Warum ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt Gelder aus dem Pensionsfonds entnommen werden sollen, hat die Landesregierung bislang nicht erklärt. Mit der Entnahme soll auch die Einstellung der jährlichen Zuführung von 200 Mio. Euro zum Pensionsfonds gestoppt werden. Hierzu gab es bisher keine Erläuterungen gegenüber dem Beirat zum Pensionsfonds, in dem die GdP über den DGB NRW vertreten ist. Auch der Gesetzentwurf liefert keine ausreichende Begründung.
Wir nehmen die Landesregierung in die Pflicht: Entnahmen müssen klar begründet werden und dürfen nur streng zweckgebunden verwendet werden
Im laufenden Gesetzgebungsverfahren muss die Landesregierung nachliefern und sachgerechte Kriterien für den Umfang und den Zeitpunkt der Auszahlung benennen. Diese müssen auch in ein entsprechendes Gesetz aufgenommen werden. Gelder aus dem Pensionsfonds dürfen auf keinen Fall zum Stopfen von Haushaltslöchern benutzt werden, sondern müssen im Falle einer gerechtfertigten Entnahme ausschließlich der Zahlung von Pensionsverpflichtungen dienen. Auch das muss eindeutig im entsprechenden Gesetzentwurf abgesichert werden. Hierfür wird sich die GdP gemeinsam mit dem DGB NRW im Rahmen der laufenden Gesetzesberatungen einsetzen.
BeamtenNews zum Download.

10. September 2023
Pressemitteilung
Brandschutzmängel an der Polizeihochschule müssen schn ell beseitigt werden
Foto: GdP
Düsseldorf/Bielefeld.
Wegen gravierender Mängel beim Brandschutz kann ein Teil der Nachwuchspolizisten, die am 1. September an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV) ihre Ausbildung zum Polizeikommissar begonnen haben, Lehrveranstaltungen nur online besuchen. Betroffen ist der Standort Bielefeld. Nach Ansicht der zuständigen Bauaufsicht sind die Mängel beim Brandschutz so gravierend, dass sich bis auf weiteres nur 695 der insgesamt 1596 Studierenden des Standortes gleichzeitig im Gebäude aufhalten dürfen.
Verantwortlich für das Dilemma ist der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB). Er hat es trotz wiederholter Aufforderung der Hochschule versäumt, den Brandschutz frühzeitig an die wegen der gestiegenen Studierendenzahl erhöhten Sicherheitsanforderungen anzupassen. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sieht aber auch Innenminister Herbert Reul in der Pflicht.
„Es ist gut, dass das Land dieses Jahr erstmals 3000 Kommissaranwärterinnen und -anwärter eingestellt hat. Das hilft, den gravierenden Personalmangel bei der Polizei zu beseitigen“, betont GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens. „Aber Reul hat es versäumt, der Polizei die notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um die zusätzlichen Nachwuchspolizisten ausbilden zu können.“
Weil es nicht genügend Lehrende und Ausbilder gibt, werden die Ausbildungsgruppen bei der Polizei immer größer. Oft fehlen zudem die notwendigen Einsatzmittel für das Training. „Das führt nicht zu mehr Polizisten, sondern nur zu mehr Studienabbrechern. Innenminister Reul muss hier dringend nachbessern“, fordert Mertens.
Auch bei der Beseitigung der Brandschutzmängel sieht die GdP den Innenminister in der Pflicht. „Für den Brandschutz in Bielefeld brauchen wir eine schnelle pragmatische Lösung. Innenminister Reul muss sich persönlich dafür einsetzen“, fordert Patrick Schlüter, GdP-Vorsitzender in Ostwestfalen-Lippe.

04. September 2023
Beiratssitzung: GdP fordert schnelle Stärkung der Kripo
Foto: Uschi Barrenberg/GdP
Die Stärkung der Kripo, das Ausrollen des Tasers in die Behörden, die bislang leer ausgegangen sind, die Reduzierung der überlangen Arbeitszeit bei der Polizei und die Vorbereitung auf die im Oktober beginnende Tarifrunde – proppenvoll war die Tagesordnung für den Beirat der GdP am 30. und 31. August in Gladbeck. Gemeinsam haben Vertreter der Kreisgruppen, die Vorsitzenden der Personengruppen und die Mitglieder des Geschäftsführenden Landesbezirksvorstands zwei Tage lang intensiv diskutiert, wie die GdP auf den verschiedenen Handlungsfeldern Impulse setzen kann, an denen die Politik nicht vorbeigehen kann. Damit sich bei der Polizei etwas zum Besseren bewegt!
Großen Raum hat dabei die Frage eingenommen, wie die Arbeitssituation für die Kolleginnen und Kollegen bei der Kripo nachhaltig verbessert werden kann. Hier ist der Handlungsdruck besonders hoch. In der jüngsten Vergangenheit hat die GdP deshalb bereits zwei Positionspapiere mit konkreten Handlungsvorschlägen vorgelegt, die schnell zu einer nachhaltigen Verbesserung in den Kriminalkommissariaten führen würden. Die Forderungen reichen von der Einführung eines Rechtsanspruchs auf eine Einführungsfortbildung unmittelbar zu Beginn des Wechsels in die Direktion K bis zur Entwicklung eines intelligenten Werbekonzepts, mit dem erfahrene Kolleginnen und Kollegen aus anderen Direktionen gezielt für einen Wechsel zu K gewonnen werden können.
In Fachkreisen sind die Forderungen der GdP auf breite Zustimmung gestoßen. Das Innenministerium und der Landeskriminaldirektor haben sie trotzdem bislang ignoriert. Dort hält man immer noch an der Idee fest, die einjährige Erstverwendung im Wach- und Wechseldienst im Anschluss an das Bachelor-Studium aufzuweichen, damit die Nachwuchspolizisten schneller zur Kripo kommen können. Aus Sicht der GdP ist das ein Irrweg. Den jungen Kolleginnen und Kollegen würde ein Erfahrungswissen genommen, dass sie für ihre Arbeit im Ermittlungsdienst unbedingt brachen.
Weil die Lösung der Probleme bei der Kripo zentral ist, wird die GdP ihre Entscheidungsträger im November zu einer weiteren, zusätzlichen Beiratssitzung einladen. Dort wird es ausschließlich um die Stärkung der Kripo gehen.
Auch bei den anderen Themen gab es auf dem Beirat intensive Diskussionen. Beim Teaser drängt die GdP darauf, dass auch die bisher leer ausgegangenen Behörden zeitnah mit ihm ausgestattet werden. Es darf in NRW keine Behörden mit Ausstattung erster und zweiter Klasse geben – auch nicht Zeiten knapper öffentlicher Mittel. Nicht minder spannend war die Diskussion über die Tarifrunde. Die GdP geht davon aus, dass es im Herbst zu harten Auseinandersetzungen mit den Vertretern der Bundesländer kommen wird. Auch auf die Polizei könnten deshalb Streiks zukommen.
Neben einem deutlichen Einkommensplus fordert die GdP zudem, dass die Arbeitsbedingungen bei der Polizei nachhaltig verbessert werden. Vorrangig ist dabei die Reduzierung der überlangen Arbeitszeit. Unmittelbar vor der Beiratssitzung hat es dazu am 28. August ein erstes Spitzengespräch von Vertretern der Landesregierung mit den Gewerkschaften des Öffentlichen Dienstes gegeben. Auch wenn es für erste Ergebnisse noch viel zu früh ist, war dort zumindest das Bemühen der jetzigen schwarz-grünen Landesregierung erkennbar, die Attraktivität des öffentlichen Dienstes zu erhöhen. In der letzten Legislaturperiode war die damalige sogenannte Attraktivitätsoffensive noch schlicht daran gescheitert, dass die Landesregierung nichts auf den Tisch gelegt hat. Diesen Fehler will die Politik diesmal offenbar nicht wiederholen.

29. August 2023
Aktueller Sachstand Amtsangemessene Besoldung
Foto: Sven Vüllers/GdP
Düsseldorf.
Das Thema der Amtsangemessenen Besoldung gewinnt auch in den Medien an Bedeutung. Das ist gut so! Die Aussagen in diversen Artikeln sind allerdings stellenweise unpräzise und haben daher bei einigen Kolleginnen und Kollegen Fragen hervorgerufen. Daher hier in Kürze der aktuelle Sachstand:
2020: BVerfG: Besoldung in NRW verfassungswidrig
Auslöser der jüngsten Anpassungen in der Besoldung waren zwei Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts, in denen die Verfassungswidrigkeit der Besoldung in NRW festgestellt wurde. Das Land NRW ist der Auffassung, mit der Besoldungsanpassung 2022 und der Neustrukturierung und Erhöhung der Familienzuschläge zum 01.12.2022 die in der Rechtsprechung aufgeworfenen Probleme gelöst zu haben. Ob die Anpassungen allerdings ausreichend sind, ist weiterhin nicht klar zu beantworten.
Aktuelle Situation: Finanzministerium stellt sich weiter quer
Weil die Rechtsfrage, ob die Besoldung aktuell verfassungsgemäß ist, hochkomplex ist, hat die GdP im vergangenen Jahr Musterwidersprüche zur Verfügung gestellt, damit mögliche Ansprüche unserer Kolleginnen und Kollegen nicht verfallen.
Das Finanzministerium ist jedoch davon überzeugt, dass die Besoldung in der aktuellen Form rechtmäßig ist und lehnt Musterverfahren zur gerichtlichen Klärung der Rechtsfragen weiter kategorisch ab. Die Aussage in der medialen Berichterstattung hingegen, dass tausende Klagen in diesen Bereich laufen, kann die GdP in dieser Form nicht bestätigen.
Die klare Positionierung des Finanzministeriums kann im schlimmsten Fall bedeuten, dass jeder Kollege und jede Kollegin gezwungen sein könnte, mögliche Ansprüche eigenständig gerichtlich zu verfolgen. Für die GdP ist das ein untragbarer Zustand und hat nicht viel mit der Fürsorgepflicht gemein. Geht man von der Rechtmäßigkeit der Besoldung aus, spricht nichts gegen die Durchführung von Musterverfahren.
Wir halten euch zu den Entwicklungen in diesem Bereich auf dem Laufenden!
Die BeamtenNews zum Download


25. August 2023
Verjährung von Mehrarbeit: Minister steht weiter im Wort!

Foto: Sven Vüllers/GdP
Düsseldorf.
Unter ihm als Innenminister wird keine Überstunde in der Polizei verfallen. Ein unmissverständliches Versprechen, an dem die GdP Innenmister Reul auch sechs Jahre nach seinem Amtsantritt misst. Versprechen haben nämlich kein Ablaufdatum.
Das Signal hinter dieser Aussage ist eindeutig: Die Kolleginnen und Kollegen stehen bei jeder dienstlichen Lage parat und bewältigen die Herausforderungen professionell, rechtsstaatlich und bürgernah. Gleichzeitig bringt gerade Mehrarbeit mit jeder zusätzlichen Stunde physische, psychische und soziale Auswirkungen mit sich. Daher ist vollkommen klar: Hier darf keine einzige Stunde unter den Tisch fallen!
„Bagatellgrenze“ nicht mehr zeitgemäß und muss abgeschafft werden
Hinter jeder einzelnen Stunde Mehrarbeit steht ein dienstliches Erfordernis, auf der anderen Seite aber auch eine Belastung für unsere Kolleginnen und Kollegen. Neben der überlangen Wochenarbeitszeit von 41 Stunden noch bis zu fünf Stunden im Monat ersatzlos verfallen zu lassen, widerspricht der Fürsorgeverpflichtung des Dienstherrn. Das passt auch nicht mehr in die Zeit. Erste Bundesländer haben dieses Relikt aus dem alten bundeseinheitlichen Beamtenrecht inzwischen abgeschafft. Hier muss NRW folgen und die Vorschrift im Landesbeamtengesetz verändern.
Die Einführung der Langzeitarbeitskonten hat für viele Kollegen die Möglichkeit eröffnet, Stunden verfallssicher auf die Konten zu buchen. Die GdP hat allerdings seit Beginn der Debatte um die Langzeitarbeitskonten kritisiert, dass die Bebuchungsmöglichkeiten für die Polizei zu restriktiv ausgefallen sind. Auch mit den Langzeitarbeitskonten wird es eine beträchtliche Zahl von Beschäftigten geben, bei denen nicht alle Stunden gesichert werden können.
Die Zeit drängt - eine schnelle Lösung muss her
Mit Blick auf einen möglichen Verfall muss nun eine schnelle Lösung her.
Sollte Innenminister Reul keinen weiteren Verzicht auf die Einrede der Verjährung der angeordneten Mehrarbeit erklären, gilt automatisch die dreijährige Verjährungsfrist aus dem BGB. Damit verfallen zum 31.12.2023 alle Stunden angeordneter Mehrarbeit aus den Entstehungsjahren 2020 und früher, die nicht vorher vergütet werden, in Freizeitausgleich umgesetzt werden oder im Rahmen der verfügbaren Möglichkeiten auf ein Langzeitarbeitskonto umgebucht werden, ersatzlos. Genaue Erhebungen, wie viele der mehr als 1,7 Millionen Stunden angeordneter Mehrarbeit auf den Konten unserer Kolleginnen und Kollegen betroffen sein könnten, hat das Ministerium aktuell angestoßen. Die GdP fürchtet, dass im Extremfall ein erheblicher Teil dieser Stunden verfallen könnte. Das muss unbedingt vermieden werden!
Die GdP fordert daher:
• Schaffung einer Sonderbebuchungsmöglichkeit der Langzeitarbeitskonten der von Verjährung bedrohten Stunden für den Bereich der Polizei,
• Schaffung einer außerordentlichen Auszahlungsmöglichkeit für bestehende Mehrarbeits-Guthaben,
• Abschaffung der „Bagatellgrenze“ von bis zu fünf Stunden Mehrarbeit pro Monat. Mehrarbeit als Bagatelle gibt es nicht!
• Weiterentwicklung der bisher nur halbherzig eingeführten Langzeitarbeitskonten zu echten Lebensarbeitskonten mit attraktiveren Entnahmemöglichkeiten.
Beamtennews zum Download.

22. August 2023
Pressemitteilung
Wir brauchen keine immer neuen Debatten über Clankriminalität
Foto: Sven Vüllers/GdP
Düsseldorf.
Mit großem Unverständnis reagiert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Nordrhein-Westfalen auf immer wieder neue politische Diskussionen über Clankriminalität. Das aktuelle Lagebild des Landeskriminalamtes macht aus GdP-Sicht sehr deutlich: „Die Bekämpfung von Clankriminalität bleibt eine der ganz großen Herausforderungen für die Polizei“, erklärte GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens. Fürs Sicherheitsgefühl der Bürger sei es von immenser Bedeutung, dass ein starker Rechtsstaat hier Flagge zeige.
Der starke Anstieg der Straftaten mit Clanbezug von +20,3% macht aus Mertens‘ Sicht deutlich, dass noch ein langer Atem nötig ist. „Er zeigt aber auch, dass wir mit unserer Null-Toleranz-Strategie richtig liegen und immer mehr Straftaten aus einem bis dato riesigen Dunkelfeld aufdecken“, so der GdP-Vorsitzende. Dass gerade Rohheitsdelikte wie Körperverletzungen stark angestiegen sind, zeigt das hohe Gewaltpotenzial.
Grundsätzlich gilt: Die Clans sind quer durchs Strafgesetzbuch aktiv, Michael Mertens nennt sie „kriminelle Allrounder“. Die Abschöpfung von zu Unrecht erworbenem Vermögen trifft Clans an ihrer empfindlichsten Stelle – beim Geld. Brutale Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Banden können jederzeit hochkochen. Erst an vergangenen Wochenende verhinderte massive Polizeipräsenz eine Massenschlägerei in Essen.
Für die GdP ist klar: Die Bekämpfung von Clankriminalität wird auch künftig weiter große personelle Ressourcen binden, über die stark geforderte Kripo hinaus. Wer es hier ernst meint, muss die Polizei in ihrer Breite weiter stärken. „Wichtig ist es aber auch, die Dinge weiterhin klar beim Namen zu nennen“, mahnt Mertens.
Die Polizei benötige politische Rückendeckung und keine immer neuen Debatten in der schwarz-grünen Regierungskoalition, so der GdP-Chef. Man habe es mit hoch kriminellen Banden zu tun, die sich auf ihre familiären Strukturen stützen und den Rechtsstaat nicht anerkennen. Ein Lagebild Clankriminalität müsse deshalb auch künftig so heißen. „Dabei ist völlig klar: Nicht jedes Familienmitglied ist kriminell“, betont Michael Mertens.

18. September 2023
HSPV Bielefeld: Reul kündigt Anmietung zusätzlicher Räume an
Foto: GdP
Düsseldorf/Bielefeld.
Die Nachricht hatte große Wellen geschlagen: Weil das Brandschutzkonzept am HSPV-Standort Bielefeld nicht zur gestiegenen Zahl der Kommissaranwärterinnen und -anwärter passt, sollte ein Teil der künftigen Polizisten online statt in Präsenz unterrichtet werden. Die GdP hatte sich umgehend eingeschaltet und eine pragmatische Lösung für dieses Problem gefordert, weil sie sonst gravierende Ausbildungsnachteile für die jungen Kolleginnen und Kollegen befürchtet.
Innenminister Herbert Reul hat reagiert.
In der jüngsten Sitzung des NRW-Innenausschusses kündigte der Minister an, dass der Präsenzunterricht für alle am Standort Bielefeld in einem ersten Schritt bis Anfang November gesichert sei. Möglich werde das einerseits durch eine Neuplanung der Raum- und Stundenpläne mit Verteilung der Stunden bis in den späten Nachmittag. Andererseits zeichne sich die Anmietung von zusätzlichen Räumen außerhalb des Hochschulgeländes ab. An einer langfristigen Lösung werde gearbeitet.
Aus Sicht der GdP ist es gut, dass rasch eine Übergangslösung gefunden wurde. Nun muss das Brandschutzkonzept am HSPV-Standort Bielefeld schnell an die erhöhten Studierendenzahlen angepasst werden. Dabei müssen auch voraussichtlich im nächsten Jahr noch weiter steigende Studierendenzahlen berücksichtigt werden.
Die GdP begrüßt sehr, dass die Landesregierung die Zahl der Neueinstellungen bei der Polizei auf jährlich 3000 Kommissaranwärterinnen und –anwärter erhöht hat. Die vorhandenen Ausbildungskapazitäten müssen aber damit Schritt halten! Wir werden weiter genau hinschauen und nehmen Innenminister Herbert Reul in die Pflicht.

08. August 2023
Pressemitteilung
Polizei braucht endlich echte Langzeitkonten
Foto: Berthold Stamm/GdP
Düsseldorf.
Mehrarbeit gehört bei der Polizei dazu. Trotzdem droht die Gefahr, dass Ende des Jahres hunderttausende von Überstunden, die die Polizistinnen und Polizisten in der Vergangenheit geleistet haben, verfallen. Die meisten Polizisten haben bis dahin gar keine Möglichkeit, die in der Vergangenheit geleisteten Überstunden abzubauen Das hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) heute bei einer Anhörung des Haushalts- und Finanzausschusses des Landtags kritisiert. Verantwortlich für den drohenden Verfall der Arbeitsstunden sind die restriktiven Regelungen bei den Anfang dieses Jahres eingeführten Langzeitkonten. Danach kann nur ein Teil der in der Vergangenheit geleisteten Mehrarbeit dort eingezahlt werden. Die GdP fordert, dass die Regeln für die Langzeitkonten an die Realität angepasst werden.
„Polizisten können einen Einsatz nicht einfach abbrechen, nur weil sie ihr Arbeitszeitsoll für den Tag erreicht haben. Daran wird sich auch in Zukunft so schnell nichts ändern, weil die Personalsituation in vielen Arbeitsbereichen bei der Polizei nach wie vor auf Kante genäht ist“, sagt GdP-Arbeitszeitexperte Patrick Schlüter. „Deshalb muss die bestehende Arbeitszeitverordnung der Polizei so geändert werden, dass die Polizisten die unvermeidbaren Überstunden auch auf die neuen Langeizeitkonten einzahlen können. Dafür gibt es noch immer viel zu viele Hürden“, kritisiert Schlüter. Zudem fordert die GdP, dass die Polizistinnen und Polizisten die Möglichkeit bekommen müssen, alle in der Vergangenheit geleisteten Altstunden in die Langzeitarbeitskonten einzuzahlen.“
Hintergrund des drohenden Stundenverfalls bei der Polizei ist die Ankündigung des Finanzministers, dass Überstunden, die älter als fünf Jahre sind, Ende des Jahres verfallen sollen. Bis dahin können sie aber von den Polizisten nicht abgebaut werden.


03. August 2023
Pressemitteilung
GdP: Landesregierung und Innenminister müssen klar Stellung beziehen!
Foto: Sven Vüllers/GdP
Düsseldorf.
Diskussionen um die Bodycam, die teils seit Jahrzehnten nicht erhöhten Zuschläge und die überlange Wochenarbeitszeit, vakante Behördenleitungen: „Bei wichtigen Polizeithemen verharren Politik und Innenminister im Ungefähren – das kann nicht so bleiben“, klagt Michael Mertens, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Nordrhein-Westfalen. Wenn nun nach der Sommerpause der Politikbetrieb im Düsseldorfer Landtag wieder anläuft, erwartet die GdP klare Ansagen:
„Die schwelende Bodycam-Debatte belastet unsere Kolleginnen und Kollegen“, berichtet Mertens. Nach jedem kritischen Einsatz werde von der Politik und Teilen der Medien nach Bildern der Bodycam gerufen. Dabei seien die Kameras seinerzeit nicht zur Beweissicherung angeschafft worden – sondern ausdrücklich wegen ihrer deeskalierenden Wirkung in Konfliktsituationen. Das Einschalten liegt im Ermessen der Beamten. „Wenn der Minister das ändern will, muss er klipp und klar sagen, in welchen Situationen die Kameras laufen sollen“, fordert Mertens. Dafür müsse dann auch eine Rechtsgrundlage geschaffen werden.
Das Zulagensystem bei der Polizei ist völlig aus der Zeit gefallen. Der Zuschlag für den Dienst zu ungünstigen Zeiten (DuZ) in der Nacht zum Beispiel wurde seit 1992 nicht mehr angepasst und liegt seitdem unverändert bei 1,28 Euro/Stunde. In einem Schreiben hat das Innenministerium der GdP schwarz auf weiß mitgeteilt, dass man hier Handlungsbedarf sehe. „Den Worten müssen jetzt Taten folgen“, drängt der GdP-Vorsitzende. "Die Zeit des Unbestimmten, auf die sich der Innenminister gerne zurückzieht, muss endlich ein Ende haben!" Ein anderes Beispiel: In mehreren Bundesländern wurden aktuell die Polizeizulage, mit der die besonderen Belastungen des Polizeiberufs honoriert werden, erhöht: „Das zeigt, dass Anpassungen auch in haushaltstechnisch schwierigen Zeiten möglich sind.“ Ebenso erwartet die GdP, dass die überlange Wochenarbeitszeit von 41 Stunden für Beamte in NRW nach 20 Jahren (!) endlich reduziert wird. Auch hier zeigen andere Bundesländer, wie das möglich ist.
Mit Düsseldorf, Gelsenkirchen und Oberhausen ist die Leitung von drei Großstadtpräsidien aktuell vakant oder nur provisorisch besetzt – und das lange, mitunter seit über einem Jahr. „Hier wird fahrlässig ein verheerender Eindruck provoziert: dass Polizeipräsidentinnen und -Präsidenten nicht so wichtig seien“, klagt Mertens.
Tatsächlich sei das Gegenteil der Fall: „Eine Führung ist elementar für die Funktionsfähigkeit einer Behörde!“ Fürs zweite Halbjahr 2023 haben nun die Polizeipräsidenten in Köln, Aachen und Mönchengladbach ihren Abschied angekündigt. Die GdP drängt auf zügige Nachbesetzungen, mehr noch: „Für die Zukunft erwarten wir eine vorausschauende Personalpolitik“, erklärt GdP-Vorsitzender Mertens. "Geschieht das nicht, drängt sich der Verdacht auf, dass Führungsfunktionen bei der Polizei nur deshalb nicht besetzt werden, weil das Land auf diesem Weg Geld sparen kann. Zu Lasten der Sicherheit der Menschen", sagt Mertens.

05. Juli 2023
Pressemitteilung
GdP mahnt: Landesregierung muss Behördenleitungen zügig nachbesetzen!
Foto: GdP
Düsseldorf.
Innenminister Herbert Reul muss Behördenleitungen bei der Polizei zügig nachbesetzen, mahnt die Gewerkschaft der Polizei (GdP) angesichts des heute angekündigten Fortgangs von Falk Schnabel. Der Kölner Polizeipräsident wechselt nach Hamburg - Nordrhein-Westfalens mitarbeiterstärkste Polizeibehörde benötigt dann eine neue Führung. Das Präsidium Köln, das auch für Leverkusen zuständig ist, zählt knapp 6000 Beschäftigte. Unter Minister Reul mehren sich an Behördenspitzen Interimslösungen von teils langer Dauer. Die GdP hält das für ein Unding. „Eine Führung ist elementar für die Funktionsfähigkeit einer Behörde“, erklärt GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass Hängepartien hingenommen werden – „aus welchem Grund auch immer“.
Mit Düsseldorf (seit Februar 2023), Gelsenkirchen (seit August 2022) und Oberhausen (seit April 2022) werden aktuell drei Großstadtbehörden lediglich kommissarisch geführt – darunter die Landeshauptstadt mit der Partymeile Altstadt als Brennpunkt und dem Landtag als Ziel von vielen Demonstrationszügen. Mit Gelsenkirchen und Düsseldorf sind zudem zwei Standorte der Fußball-EM 2024 dabei, mit Köln folgt ein dritter. Die Planungen für die EM laufen längst auf Hochtouren.
Aus Sicht der GdP gibt es keinen Grund für langhaltende Vakanzen und Interimslösungen. „Bei der Polizei NRW haben wir fähige Kolleginnen und Kollegen, die der Aufgabe einer Behördenleitung gewachsen sind“, sagt Michael Mertens - und blickt dabei gerade auch auf die aktuell kommissarischen Leitungen.
Innenminister Herbert Reul hatte Leitungspositionen in Polizeibehörden zuletzt vermehrt mit erfahrenen Polizistinnen und Polizisten besetzt. Die GdP möchte ihn ausdrücklich ermuntern, diesen Weg weiter zu gehen. Schon in Kürze werden weitere Nachbesetzungen fällig sein: Die Polizeipräsidenten in Mönchengladbach und Aachen haben ihren Abschied noch für dieses Jahr angekündigt.

26. Juni 2023
GdP zu ein Jahr Schwarz-Grün: „Unsere Ungeduld wächst“
Foto: Holger Dumke/GdP
Düsseldorf.
Ob es die dringend benötigte Reduzierung der überlangen Wochenarbeitszeit für Beamte ist - oder die lange überfällige Anpassung der Zulagen bei der Polizei: Ein Jahr nach Unterzeichnung des Koalitionsvertrages hat man von der schwarz-grünen NRW-Landesregierung dazu noch nichts gehört. „Unsere Ungeduld wächst“, mahnt GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens. Schwarz-Grün müsse nicht nur in Ausrüstung und Gebäude investieren - sondern endlich auch in die Menschen, die durch ihre Arbeit bei der Polizei Tag und Nacht für Sicherheit sorgen.
Der öffentliche Dienst insgesamt müsse zukunftsfest gemacht werden. „Wann gehen Ministerpräsident Hendrik Wüst und Stellvertreterin Mona Neubaur das endlich an?“, fragt der GdP-Vorsitzende. Bislang ist es bei der Ankündigung aus dem Koalitionsvertrag geblieben, dass man dazu Gespräche mit den Gewerkschaften führen wolle. Michael Mertens bringt es auf den Punkt: „Was unter Schwarz-Gelb verpasst wurde, ist auch unter Schwarz-Grün noch offen.“
Polizei und Innere Sicherheit waren früher ein Paradefeld CDU-geführter Landesregierungen. Schwarz-Grün scheint hier ein „Weiter so“ zu genügen, mit einer Ausnahme. „Die Heraufsetzung der Einstellungszahlen bei der Polizei auf künftig 3000 ist im Paket sicher zu wenig“, erklärte der GdP-Vorsitzende. Polizistinnen und Polizisten warteten darauf, dass der Taser endlich landesweit zur Verfügung steht. Viel zu tun gebe es auch auf Feldern wie Digitalisierung und Fortbildung.
„Wir leben in rasanten Zeiten, neue Technologien entwickeln sich unheimlich schnell“, erklärt Michael Mertens. Der GdP-Vorsitzende warnt: „Stillstand bei der Polizei ist da gleichbedeutend mit Rückschritt.“

18. Juni 2023
Pressemitteilung
GdP: Clankriminalität nicht länger kleinreden
Frank Schneider Twitter (Screenshot)
Düsseldorf.
Als Reaktion auf der Massenschlägerei von zwei verfeindeten Großfamilien in Castrop-Rauxel und Essen fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die Landesregierung auf, die Clan-Kriminalität nicht länger kleinzureden. „Wir wissen seit langem, dass etliche Großfamilien, die bereits vor Jahrzehnten als Flüchtlinge aus Syrien und dem Libanon zu uns gekommen sind, um hier Schutz vor politischer Verfolgung zu finden, unser Rechtssystem nicht anerkennen. Konflikte werden untereinander gelöst – notfalls mit Gewalt. Oft geht es um die Vorherrschaft in ganzen Stadtvierteln“, sagt der stellvertretende GdP-Landesvorsitzende Michael Maatz. Vor diesem Konflikt dürfe der Staat die Augen nicht verschließen.
„Wo Clans massiv auftreten, muss auch der Staat massiv auftreten“, fordert Maatz. „Die Konzepte dazu haben wir. Sie sind in den letzten Jahren in Essen und in anderen Ruhrgebietsstädten mit hoher Clan-Kriminalität von der Polizei entwickelt und mit großem Erfolg umgesetzt worden“, erläutert der stellvertretende GdP-Vorsitzende. „Aber seit dem Regierungswechsel zu Schwarz-Grün kommt selbst führenden Regierungsvertretern das Wort Clan-Kriminalität nur noch selten über die Lippen. Damit setzt die Politik ein fatales Signal, die von den Clans ausgehende Gewalt werde nicht mehr mit allem Nachdruck verfolgt.“
Ob die Hintermänner und Beteiligten der Massenschlägerei in Castrop-Rauxel und Essen ermittelt werden können, hängt entscheidend davon ab, ob das Schweigekartell der Clans durchbrochen werden kann. Die Polizei hat deshalb ein eigenes Downloadportal eingerichtet, in dem Zeugen Videoaufnahmen der Auseinandersetzung anonym hochladen können, um so der Rache der Clans zu entgehen.
Aus Sicht der GdP müssen die Täter nicht nur ermittelt, sondern auch konsequent abgeurteilt werden. „Der Staat muss ein klares Signal setzen, dass er kriminelle Strukturen, die den Zusammenhalt unserer Gesellschaft gefährden, hart bestraft“, fordert der stellvertretende GdP-Vorsitzende.
Der Staat muss nicht nur konsequent gegen die Rechtsverstöße von kriminell agierenden Clan-Mitgliedern vorgehen, sondern ihnen auch ihre illegal erworbenen Gelder entziehen. „Dazu brauchen wir in Deutschland endlich eine Beweislastumkehr, dass die aufgespürten Gelder legal erworben worden sind. So, wie das in Italien bei der Bekämpfung der Mafia längst üblich ist“, fordert Maatz. „NRW muss hier auf der Bundesebene aktiv werden.“

15. Juni 2023
Pressemitteilung
125 von landesweit 136 Sitzen – starker Vertrauensbeweis für die GdP bei den JAV-Wahlen
Foto: Holger Hoever/GdP
Düsseldorf.
Ganz starkes Votum für die GdP: Ihre Kandidatinnen und Kandidaten haben bei den heute beendeten Wahlen 125 von landesweit 136 Sitzen in den Jugend- und Auszubildenden-Vertretungen (JAV) der Polizei in NRW errungen. In der Hauptjugend- und Auszubildendenvertretung der Polizei (PHJAV) gingen einmal mehr alle fünf Sitze an die GdP. „Das ist ein toller Vertrauensbeweis“, freut sich Spitzenkandidatin Bianca Jurczyk. Die GdP habe konsequent die Interessen der Kolleginnen und Kollegen im Blick.
Rund 7750 Kommissaranwärterinnen und –anwärter, Regierungsinspektoranwärterinnen und –anwärter, Auszubildende und erstmals auch FOS-ler waren stimmberechtigt. Gewählt wurde in den Ausbildungsbehörden Aachen, Bonn, Bielefeld, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Hagen, Köln, Münster sowie im Präsidium Essen und im LZPD.
Dass die Wahlbeteiligung mit 42% spürbar höher lag als bei der vorangegangenen Abstimmung im Jahr 2021 wertet die GdP positiv - gleichwohl ist hier noch viel Luft nach oben. „Danke an alle, die uns gewählt haben! Danke gerade auch an alle Kolleginnen und Kollegen, die durch ihr Engagement dafür gesorgt haben, dass diese Wahl zu so einem Erfolg für GdP wurde“, sagte der stellvertretende GdP-Landesvorsitzende Michael Maatz, der bei der GdP die Lenkungsgruppe zu den JAV-Wahlen leitete.
Wichtigste Aufgabe der JAV ist die Verbesserung der Ausbildungsbedingungen der Polizei. Dabei arbeitet sie eng mit den Personalräten zusammen. „Wenn in NRW künftig jedes Jahr 3000 Kommissaranwärterinnen und -anwärter eingestellt werden, darf die Ausbildung nicht leiden“, drängt Bianca Jurczyk.
PHJAV-Wahlergebnis zum Download

13. Juni 2023
Erfolg: LBV korrigiert Versorgungsbezüge
Foto: Jürgen Seidel/GdP
Bereits vor vier Wochen hatte die GdP berichtet, dass in einigen Fällen die Versorgungsbezüge nicht korrekt ausgezahlt werden. Nach sehr konstruktiven Gesprächen mit dem Landesamt für Besoldung und Versorgung (LBV) wurde dort nun hausintern eine umfassende Prüfung der Problematik angestoßen. Über das Ergebnis werden alle pensionierten Kolleginnen und Kollegen, bei denen die Polizeizulage im Rahmen der Versorgungsbezüge keine Berücksichtigung fand, informiert. Gleichzeitig werden die ausstehenden Beträge rückwirkend nachgezahlt.
In diesem Zuge erreichten uns auch die ersten Rückmeldungen von Kolleginnen und Kollegen, die die Nachzahlungen bereits erhalten haben.
Regelmäßige Kontrolle der Bezügemitteilung wichtig!
Dass bei der Erstellung der Bezügemitteilung und der Auszahlung der Versorgungsbezüge Fehler passieren
können, lässt sich wohl nicht vollends vermeiden. Lobenswert ist allerdings, wie schnell das Landesamt in diesem Falle die Problematik angenommen hat und die Lösung des Problems in die Wege geleitet hat. Für alle Kolleginnen und Kollegen daher der Hinweis: In den allermeisten Fällen wird die Korrektur automatisch erfolgen, ein weiteres Nachhaken ist erst einmal nicht erforderlich. Wichtig bleibt aber, auch künftig regelmäßig einen Blick in die Bezügemitteilungen zu werfen. Soweit Unklarheiten bestehen, berät die GdP
euch immer gerne!
GdP-Info zum Download

05. Juni 2023
Die 4 muss weg!
Foto: DGB
Vor 20 Jahren hat die damalige rot-grüne Landesregierung für alle Beamtinnen und Beamten in NRW die 41-Stunden-Woche eingeführt. Einseitig. Einfach so. Angeblich als vorübergehende Maßnahme, um einem damals klammen Haushalt über die Klippe zu helfen. Zwei Jahrzehnte später und etliche Regierungswechsel weiter gilt die 41-Stunden-Woche bis heute. Für die Beamtinnen und Beamten ist sie eine Zumutung! Unter dem Motto „Es reicht! Die 4 muss weg!“ haben deshalb heute Vertreter von DGB, GdP, Verdi und GEW vor der Düsseldorfer Staatskanzlei eine nachhaltige Reduzierung der Wochenarbeitszeit gefordert.
GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens sprach von einem „traurigen Jubiläum“. Er rechnete vor, dass Beamtinnen und Beamte, die in diesen 20 Jahren ihren Dienst versehen haben, für die Landeskasse mittlerweile ein Jahr und drei Monate unentgeltliche Mehrarbeit geleistet haben. Damit müsse Schluss sein! Mertens fordert eine Rückkehr zur bis vor 20 Jahren gültigen und von Beschäftigtenseite durch Lohnverzicht teuer erkauften 38,5-Stunden-Woche: „Wir wollen zurück, was uns gehört“, erklärt der GdP-Vorsitzende. Insgesamt sei dem öffentlichen Dienst mit dem Verweis auf sichere Arbeitsplätze viel abverlangt worden. Mertens verwies auf die Verlängerung der Lebensarbeitszeit, die Streichung des Urlaubsgelds und die Kürzung und Einfrierung des Weihnachtsgelds.
„Der öffentliche Dienst ist geprägt von Mangel – das muss aufhören“, drängte die GEW-Vorsitzende Ayla Celik. „Es schmerzt, dass der Landtag den Beamtinnen und Beamten so wenig Wertschätzung entgegenbringt“, klagte Verdi-Landesbezirksleiterin Gabi Schmidt. DGB-Chefin Anja Weber erinnerte daran, dass sich die 41-Stunden-Woche längst zum Mühlstein entwickelt hat, wo es doch eigentlich darum geht, den öffentlichen Dienst attraktiv zu machen für Bewerber.
21 000 Stellen sind aktuell im Landesdienst allein in Nordrhein-Westfalen unbesetzt. „Das sind 21 000 Polizistinnen und Polizisten, Lehrerinnen und Lehrer, Justizbedienstete und weitere, die Tag für Tag in ihren Dienststellen und Schulen fehlen“, machte Weber deutlich. Die Landesregierung müsse endlich handeln. Es sei jungen Leuten nicht zu verdenken, wenn sie sich für eine Stelle in einem anderen Bundesland entschieden – oder für eine andere Branche und einen anderen Beruf, weil sie da kürzer arbeiten.
Mit Blick auf fehlende Bewerber und die benötigte Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Dienstes hatten DGB, GdP, Verdi und GEW ihre Aktion an der Staatskanzlei mit dem Motto überschrieben: „Damit der Traum vom Beruf nicht platzt“. Vor Ort machte ein Seifenblasen-Künstler das anschaulich.
Alle demokratischen Landtagsfraktionen sowie die Kabinettsmitglieder waren zu der Aktion der Gewerkschaften eingeladen. Den Weg dorthin fanden aber nur Vertreter von Grünen und SPD – darunter der neue SPD-Fraktionsvorsitzende Jochen Ott.


23. Mai 2023
Pressemitteilung
GdP begrüßt Verlängerung der Rechtsgrundlage für Telefonüberwachungen
Foto: Manfred Vollmer/GdP
Düsseldorf.
In NRW sollen auch über das Jahresende hinaus schwerste Straftaten wie Terroranschläge, Mordversuche und Kindesentführungen mit Hilfe der Telefonüberwachung von Tatverdächtigen bekämpft werden können. Das geht aus einem Gesetzentwurf der Landesregierung zur Änderung des Polizeigesetzes hervor, über die der Landtag noch entscheiden muss. Bislang ist die Rechtsgrundlage für die sogenannte Telekommunikationsüberwachung (TKÜ) wegen der damit verbundenen Grundrechtseingriffe bis zum 31. Dezember diesen Jahres befristet. Jetzt soll sie für weitere fünf Jahre möglich sein.
„Die TKÜ ist ein wichtiges Instrument zur Verhinderung und Verfolgung schwerster Straftaten“, betont der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Michael Mertens in einer Stellungnahme zum Gesetzesentwurf. Dass die TKÜ in den vergangenen vier Jahren in NRW nur in 427 Fällen genutzt worden ist, zeige zudem, dass die Polizeibehörden sehr sorgfältig mit diesem Instrument umgehen. „Die Befürchtung von Datenschützern, die Polizei würde die neue Rechtsgrundlage in einer Vielzahl von Fällen zum Mithören von Telefongesprächen nutzen, hat sich in Luft aufgelöst. Wenn die Polizei eine TKÜ-Maßnahme beantragt hat, wurden sie bis auf ganz wenige Ausnahmen auch von den Gerichten als notwendig angesehen.“
Allerdings haben in den vergangenen vier Jahren nur 22 der 47 Kreispolizeibehörden in NRW TKÜ-Maßnahmen als Fahndungsinstrument genutzt. Hier sieht die GdP Nachsteuerungsbedarf. „Schwerste Straftaten gibt es in ganz NRW, nicht nur in wenigen Regionen. Deshalb müssen wir uns Gedanken darüber machen, warum eine Vielzahl der Behörden TKÜ-Maßnahmen bislang nicht genutzt hat“, sagt Mertens. Ein Grund dafür ist aus Sicht der GdP, dass TKÜ- Maßnahmen nicht nur sehr personalintensiv, sondern auch mit erheblichen bürokratischen Hürden verbunden sind. „Ein Handbuch des Innenministeriums, das bei der Einrichtung von TKÜ-Maßnahmen von den Behörden genutzt werden kann, könnte diesen Prozess erheblich vereinfachen“, sagt Mertens. „Ich hoffe, es kommt bald!“.
Positiv ist zudem, dass auch die Möglichkeit für den Einsatz der sogenannten elektronischen Fußfessel verlängert wird. Sie spielt zum Beispiel bei der Überprüfung von Bereichsbetretungsverboten für verurteilte Sexualstraftäter eine wichtige Rolle. Die Gefahr einer Wiederholungstat wird dadurch spürbar reduziert.

21. Mai 2023
Pressemitteilung
Keine Parteipolitik mit Schwerverletzten!
Foto: Diane Dulischewski
Düsseldorf.
Knapp zwei Wochen nach dem verheerenden Brandanschlag in einem Ratinger Hochhaus ringen noch immer eine Polizistin und ein Rettungssanitäter um ihr Leben. Der zweite bei dem Anschlag schwer verletzte Polizist und die anderen ebenfalls verletzten Feuerwehrleute befinden sich nicht mehr in unmittelbarer Lebensgefahr, haben aber noch einen sehr langen Genesungsprozess vor sich, bevor sie wieder in ein normales Leben zurückkehren können. Angesichts der Dramatik dieser Situation ruft die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die politischen Parteien auf, den Brandanschlag von Ratingen nicht für parteipolitische Ränkespiele zu missbrauchen.
Anlass für die Sorge der GdP ist die morgige Sitzung des Innenausschusses, auf der Innenminister Herbert Reul (CDU) über die Hintergründe des Brandanschlags berichten wird. „Dass sich Politiker über den Stand der Ermittlungen informieren, gehört zu ihren Aufgaben. Aber die Art und Weise, wie es zu der Sondersitzung gekommen ist, deuten darauf hin, dass es einigen Politikern nicht nur um ihr Mitgefühl mit den schwerverletzten Einsatzkräften geht, sondern auch darum, den Innenminister aus parteipolitischen Motiven unter Druck zu setzten“, sagt GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens. „Uns hat das zutiefst verstört.“
Gegen den Täter lag ein Haftbefehl wegen einer nicht bezahlten Geldstrafe vor. Zudem war gegen ihn wegen mehrerer Körperverletzungsdelikte ermittelt worden. Mehrere Journalisten aber auch führende Innenpolitiker hatten deshalb erklärt, die Polizei hätte mit einem anderen Kräfteansatz vorgehen müssen.
Die GdP weist den Verdacht, die Polizei sei für den tragischen Verlauf des Ratinger Polizeieinsatzes selber verantwortlich, mit aller Entschiedenheit zurück. „Der Vorwurf, die Polizisten und Feuerwehrleute, die jetzt um ihr Leben ringen, seien selber schuld, dass sie in eine Explosionsfalle gelaufen sind, ist absurd“, betont Mertens. „Er ist zudem von keinerlei Sachkenntnis geprägt."

19. Mai 2023
Pressemitteilung
GdP fordert: Zulagen bei der Polizei jetzt anpassen!
Foto: Sven Vüllers/GdP
Düsseldorf.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert die Landesregierung auf, für ein zeitgemäßes und faires Zulagensystem bei der Polizei zu sorgen. Wichtige Zuschläge sind seit vielen Jahren nicht oder nicht hinreichend angepasst und durch Kaufkraftverluste völlig entwertet worden. „Das wird dem unermüdlichen Einsatz der Kolleginnen und Kollegen nicht gerecht“, klagt GdP-Landesvorstand Patrick Schlüter. Außerdem macht es den Polizeiberuf unattraktiv und erschwert die Suche nach den künftig 3000 Neueinstellungen pro Jahr.
Schlüter erinnert daran, dass die Zulagen die besonderen Belastungen des Polizeiberufes würdigen sollen: „Davon kann aber keine Rede mehr sein!“ So verharren die Zuschläge für den sogenannten „Dienst zu ungünstigen Zeiten“ (DuZ) in der Nacht und an Samstagen seit mittlerweile 31 Jahren bei 1,28 Euro, bzw. 2,50 Mark pro Stunde. Die Polizeizulage müsste eigentlich um gut 50 Prozent höher liegen, allein um die Inflation seit 1990 auszugleichen. Für eine echte Erhöhung müsste sie mindestens verdoppelt werden. Außerdem gibt es systemische Mängel, wann und in welcher Höhe Zuschläge gezahlt werden.
Die GdP hat all dies in ihrem neuen Positionspapier „Inflation und Zulagen, die schleichende Entwertung“ aufgearbeitet. Sie macht sehr konkrete Aussagen, wie etwa der DuZ auszugestalten ist oder die Polizeizulage steigen muss. Außerdem fordert sie, dass analog zur Polizeizulage für die Regierungsbeschäftigten und Verwaltungsbeamten ein finanzieller Ausgleich für die besonderen Arbeitsbelastungen bei der Polizei gezahlt wird. „Das ist uns wichtig, weil Polizeiarbeit Teamwork ist“, sagt Schlüter.
Aus Sicht der GdP kann es keine Gründe geben, die Missstände im Zulagenwesen weiter hinzunehmen. Auch Hinweise auf eine vermeintliche schwierige Haushaltslage greifen nicht, wie der Blick in andere Bundesländer zeigt. Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben aktuell eine deutliche Erhöhung der Polizeizulage beschlossen, auch in Hessen steigen die DuZ-Sätze erheblich. „Daran muss sich NRW ein Beispiel nehmen“, fordert GdP-Vorstand Schlüter.
Positionspapier zum Download

11. Mai 2023
Pressemitteilung
GdP reagiert mit großer Betroffenheit auf die verheerende Explosion in Ratingen
Foto: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd
Düsseldorf.
Mit großer Betroffenheit hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) auf die Explosion in einem Ratinger Hochhaus reagiert, bei dem heute Vormittag zehn Feuerwehrleute und zwei Polizisten zum Teil lebensgefährlich verletzt worden sind. Die Einsatzkräfte waren vom Vermieter in das Hochhaus gerufen worden, weil der Briefkasten einer Wohnung übergequollen war und der Verdacht bestand, dass eine hilflose Person gerettet werden muss. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Ermittlungskräfte soll die Explosion von einem polizeibekannten Corona-Leugner ausgelöst worden sein. Er wurde inzwischen von der Polizei festgenommen. „Polizisten und Feuerwehrleute tun alles, um hilflose Personen zu retten. Dass sie dabei selbst Opfer eines Explosionsanschlags werden, macht uns fassungslos“, sagte der stellvertretende GdP-Landesvorsitzende Michael Maatz in einer ersten Reaktion auf die verheerende Tat. „Unsere Gedanken sind jetzt bei unseren verletzten Kolleginnen und Kollegen und bei ihren Familienangehörigen.“ Maatz wies zudem darauf hin, dass die Ermittlungen zum genauen Tathergang gerade erst begonnen haben. „Öffentliche Spekulationen über die Hintergründe der Tat verbieten sich zum jetzigen Zeitpunkt. Wichtig ist für uns stattdessen das Mitgefühl mit unseren verletzten Kollegen, die um ihr Leben ringen.“
„Polizisten und Feuerwehrleute tun alles, um hilflose Personen zu retten. Dass sie dabei selbst Opfer eines Explosionsanschlags werden, macht uns fassungslos“, sagte der stellvertretende GdP-Landesvorsitzende Michael Maatz in einer ersten Reaktion auf die verheerende Tat. „Unsere Gedanken sind jetzt bei unseren verletzten Kolleginnen und Kollegen und bei ihren Familienangehörigen.“
Maatz wies zudem darauf hin, dass die Ermittlungen zum genauen Tathergang gerade erst begonnen haben. „Öffentliche Spekulationen über die Hintergründe der Tat verbieten sich zum jetzigen Zeitpunkt. Wichtig ist für uns stattdessen das Mitgefühl mit unseren verletzten Kollegen, die um ihr Leben ringen.“

11. Mai 2023
Pressemitteilung
Auch dieses Jahr drohen Silvesterkrawalle
Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress
Düsseldorf.
Die Krawalle beim vergangenen Jahreswechsel sind kein einmaliges Ereignis, sondern Ausdruck eines tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandels, bei dem das Einhalten gesellschaftlicher Normen und die Rücksichtnahme auf Andere eine immer geringere Rolle spielen. Darauf hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) heute bei einer gemeinsamen Anhörung des Innenausschusses, des Rechtsauschusses und des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales im Düsseldorfer Landtag hingewiesen.
„Dass in zahlreichen Städten Menschen gezielt mit Silvesterraketen beschossen und Polizisten und Rettungssanitäter zu fingierten Einsätzen gerufen wurden, um sie anschließend mit Böllern und Bengalos anzugreifen, lässt sich nicht als Fehlverhalten Einzelner abtun, sondern wir haben es mit einer massenhaft verbreiteten neuen Lust auf Gewalt zu tun“, sagte während der Anhörung der stellvertretende GdP-Landesvorsitzende Michael Maatz. „Die neue Lust auf Gewalt wird nicht von heute auf morgen wieder verschwinden, sondern sie wird uns noch sehr lange begleiten“, betonte Maatz. „Deshalb müssen Bund, Länder und Kommunen schon heute gemeinsame Konzepte entwickeln, wie sie vor allem die besonders gefährdeten Bereiche besser schützen können.“
Zu den möglichen Maßnahmen zählen aus Sicht der GdP nicht nur das Einrichten von Böllerverbotszonen und die Verhängung von Verkaufsverboten für einzelne Feuerwerkstypen, sondern auch eine konsequente Verfolgung derjenigen, die Silvesterraketen als Waffe benutzen. „Oft werden die Angriffe aus der Anonymität der Gruppe heraus begangen. Deshalb muss der Gesetzgeber das bestehende Strafrecht so verschärfen, dass auch diejenigen, die dem eigentlichen Täter gezielt Schutz bieten, bestraft werden können“, fordert Maatz. Zudem fordert die GdP, dass Angriffe auf Polizisten und auf Rettungssanitäter mit mindestens sechs Monaten Freiheitsstrafe geahndet werden. Bislang liegt die Mindeststrafe bei drei Monaten.

09. Mai 2023
JAV-Wahlen: GdP startet auf Listenplatz 1
Am 17. April ist der Startschuss für die Wahlen zur Jugend- und Auszubildendenvertretung in der Polizei gefallen. Mit rund 7750 Anwärterinnen, Anwärtern und Auszubildenden und Fachoberschülerinnen und –schülern sind so viele wie noch nie wahlberechtigt. Sie können bis zum 15. Juni darüber entscheiden, welche Kolleginnen und Kollegen ihre Interessen gegenüber dem Dienstherrn und der Ausbildungsleitung vertreten sollen.
Die GdP tritt nicht nur flächendeckend auf dem Listenplatz 1 in allen Ausbildungsstandorten mit einem eigenen Wahlvorschlag an, sondern präsentiert auch ein überzeugendes Team für die gleichzeitig stattfindende Wahl zur Hauptjugend- und Auszubildendenvertretung (PHJAV) im Innenministerium.
„An der Ausbildung darf nicht gespart werden“, sagt Bianca Jurczyk, 22-jährige Polizeikommissarin und GdP-Spitzenkandidatin für die PHJAV. Teamarbeit steht für die GdP-Kandidatinnen und Kandidaten ganz vorne. Bessere Studienbedingungen, intensiveres Praxistraining am LAFP und optimale Lernbedingungen im Praktikum. Die Kolleginnen und Kollegen der GdP-Liste haben sich eine Menge vorgenommen. Anders, als im Personalrat wird für die JAV-Arbeit niemand pauschal freigestellt. Alle engagieren sich in ihrer Freizeit.
Nicht zuletzt wegen der steigenden Studierendenzahlen wird die Rolle der JAV noch wichtiger. Sie ist das eingebaute Frühwarnsystem, falls unter dem aktuell großen Druck in den Ausbildungsbehörden etwas falsch läuft. Der stellvertretende GdP-Vorsitzende Michael Maatz: „Als GdP sind wir sicher, dass wir ein überzeugendes Personaltableau für die PHJAV anbieten, bei dem alles stimmt: Insgesamt 16 junge Kolleginnen und Kollegen – von Kommissaranwärterinnen und -anwärtern über die Regierungsinspektoranwärterinnen und -anwärter bis zu Auszubildenden. Zusammen ist das ein starkes Team, das sich überall in der Ausbildung bei der Polizei auskennt.“
Wie bereits bei den drei letzten Malen ist die GdP auch dieses Mal die einzige Organisation, die flächendeckend zu den JAV-Wahlen antritt. „Auch damit machen wir klar, dass uns die Anliegen der Berufsanfänger am Herzen liegen“, so der stellvertretende GdP-Vorsitzende weiter.

04. Mai 2023
Brief an die Mitglieder
Ergebnis der Verhandlungsrunde Bund/VkA
Foto: Stephan Hegger/GdP
Mit Blick auf die Tarifeinigung in Bund und Kommunen sowie die im Oktober anstehende Tarifrunde für die Bundesländer haben sich GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens, Jutta Jakobs, Dirk Schade und Alexandra Engler mit einem Schreiben direkt an die Mitglieder gewandt. Die wichtigste Botschaft: Jeder von Euch ist in den kommenden Monaten gefragt, Flagge zu zeigen!
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Wie Ihr mitbekommen habt, wurde bei den Tarifverhandlungen bei Bund und Kommunen nach vier Verhandlungsrunden und einem zwischenzeitlich durchgeführten Schlichtungsverfahren ein Ergebnis erzielt. Die am 22.04.2023 erzielte Einigung beinhaltet bei einer Laufzeit von 24 Monaten bis Ende 2024 zunächst die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie in Gesamthöhe von € 3.000,-- und ab März 2024 eine lineare Erhöhung, die sich aus einem einheitlichen Sockelbetrag von € 200,-- und danach zusätzlich 5,5 Prozent, mindestens aber € 340,-- errechnet. Teilzeitbeschäftigte sollen die Zahlungen anteilig und Azubis jeweils zur Hälfte erhalten.
Aus Sicht der an den Verhandlungen beteiligten DGB-Gewerkschaften handelt es sich bei dieser Einigung um einen Kompromiss mit Stärken und Schwächen. Positiv ist die ab März 2024 einsetzende lineare Erhöhung der Tabellengehälter zu bewerten, welcher jedoch die als Inflationsausgleichsprämie gezahlte Einmalzahlung von € 1.240,-- im Juni 2023 sowie darauf folgenden monatlichen Zahlungen von € 220,-- gegenüberstehen. Der Nachteil der steuer- und sozialversicherungsfreien Inflationsausgleichszahlungen liegt darin begründet, dass es sich um eine einmalige Leistung handelt, welche in der Zukunft weder Berücksichtigung bei der linearen Tabellensteigerung, noch bei der Altersversorgung der Tarifbeschäftigten findet.
Zur Frage der Annahme dieses Abschlusses läuft noch bis zum 12. Mai 2023 eine Mitgliederbefragung bei ver.di. Es bleibt im Falle einer Annahme sodann genauestens zu beobachten, ob das Verhandlungsergebnis auch zeit- und wirkungsgleich auf den Bereich der Beamten und Versorgungsempfänger übertragen wird.
Was bedeutet dieser Abschluss jetzt für die Tarifverhandlungen der Länder, die im Oktober 2023 beginnen?
Zunächst setzt dieses Verhandlungsergebnis eine Messlatte, die wir auf Länderebene auf keinen Fall unterschreiten wollen. Denn das letzte Tarifergebnis aus dem Jahr 2021 war bescheiden genug. Selbsterklärlich war zum damaligen Zeitpunkt die durch den Ukraine-Konflikts ausgelöste Inflation nicht vorhersehbar, vielmehr beeinträchtigte Corona das Verhandlungsgeschehen. Angesichts der dramatischen Entwicklung hat die GdP daher bereits im vergangenen Jahr die Landesregierung aufgefordert, ihrer Verantwortung als Arbeitgeberin gegenüber den Landesbeschäftigten gerecht zu werden und deren Nöte angesichts stark gestiegener Lebenshaltungskosten durch Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie abzumildern. Die Landesregierung hat die Beschäftigten jedoch eiskalt im Regen stehen lassen und auf die erst im Herbst diesen Jahres anstehende Tarifrunde verwiesen. Offenbar hat sie die Zeichen der Zeit in Form des Fachkräftemangels – insbesondere auch im öffentlichen Dienst – immer noch nicht erkannt und mauert in gewohnter Weise bei den oftmals nicht mehr konkurrenzfähigen Gehältern.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Inflation ist für jeden spürbar in unseren Portemonnaies angekommen! Daher gilt es, in der im Oktober beginnenden Tarifrunde der Länder die rückwirkende Verteuerung der Lebenshaltungskosten auszugleichen und für die Laufzeit eines Abschlusses eine Perspektive zu entwickeln. Der Abschluss bei Bund und VkA beruht auf einem Schlichtungsvorschlag, der zustande kam, nachdem die Arbeitgeber sich in drei Verhandlungsrunden nicht zu einem akzeptablen Angebot durchringen konnten. Wir müssen uns daher mit unserer Verhandlungsmacht durchsetzen und bereit sein, für unsere Forderungen auf die Straße zu gehen und – eventuell - sogar verhandlungsbegleitende Maßnahmen ergreifen! Denn der Organisationsgrad der Gewerkschaften und die Bereitschaft zu Arbeitskampfmaßnahmen wird von der Arbeitgeberseite sehr genau beobachtet und ist somit ausschlaggebend für deren Kompromissbereitschaft.
Kürzlich konnten wir das 75-jährige Bestehen der GdP NRW feiern. Betrachten wir diesen zurückliegenden Zeitraum, so können wir mit Stolz feststellen, dass herausragende Ergebnisse und Errungenschaften immer dann erreicht wurden, wenn unsere Mitglieder sich gemeinsam für unsere Ziele eingesetzt und an einem Strang gezogen haben – mit Mut, Einsatzbereitschaft und Durchhaltevermögen!
Jeder von Euch ist daher in den kommenden Monaten gefragt, Flagge zu zeigen!
Steht auf, seid laut und organisiert Euch!
Eure
Michael Mertens (Landesvorsitzender),
Jutta Jakobs (Vorstand Tarif),
Dirk Schade (Vorstand),
Alexandra Engler (Vorsitzende Tarifkommission)
Dokument zum Download

03. Mai 2023
Versorgungsbezüge korrekt? Jetzt Bezügemitteilung prüfen!
Foto: Jürgen Seidel/GdP
Trotz großer Widerstände erreichte die GdP, dass in Nordrhein-Westfalen seit dem 01.07.2016 die Polizeizulage wieder ruhegehaltsfähig ist. Eine wegweisende Entscheidung, der sich im Nachgang auch andere Bundesländer anschlossen. Das ist nur richtig, denn die besonderen Belastungen des Polizeivollzugsdienstes wirken auch im Ruhestand nach und müssen daher honoriert werden.
Aktuell mehren sich allerdings die Rückmeldungen von pensionierten Kolleginnen und Kollegen, dass bei der Berechnung ihrer Pensionen die Ruhegehaltsfähigkeit der Polizeizulage keine Berücksichtigung findet. Das kann im schlimmsten Fall zu einem Verlust von über 1000 Euro pro Jahr führen. Daher ermuntern wir alle Kolleginnen und Kollegen, die nach dem 01.01.1990 in den Ruhestand eingetreten sind, ihre Bezügemitteilung zu prüfen und einen Widerspruch beim Landesamt für Besoldung und Versorgung einzureichen, soweit die Berechnung nicht korrekt ist. Wenn ihr euch nicht sicher seid, steht euch auch die GdP unterstützend zur Seite.
Folgende Besoldungsbestandteile müssen sich auf der Bezügemitteilung unserer pensionierten Kolleginnen und Kollegen aus dem Polizeivollzugsdienst wiederfinden:
· Familienzuschlag Stufe 1,
· Polizei/Fahndungszulage 2J. und
· Strukturzulage.
Fehlt einer der Punkte, sind die Bezüge mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht korrekt berechnet. Wir bleiben weiter an dem Thema dran!
GdP-Info zum Download

25. April 2023
Festakt 75 Jahre GdP: Viel politische Prominenz und klare politische Aussagen in einem Wimmel-Bild
Foto: Sven Vüllers/GdP
Im Beisein von Ministerpräsident Hendrik Wüst und Innenminister Herbert Reul, sowie von zahlreichen Führungskräften des Innenministeriums, etlichen Polizeipräsidenten und Landräten und Spitzenvertretern der politischen Parteien hat der Landesbezirk NRW gestern mit einem Festakt im Düsseldorfer Apollo Theater an die Gründung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) vor 75 Jahren erinnert.
In ihren Gastbeiträgen betonten Ministerpräsident Wüst und Innenminister Reul, dass die GdP mit mehr als 200 000 Mitgliedern – 47 000 davon alleine aus NRW – nicht nur die mit weitem Abstand größte Polizeigewerkschaft ist, sondern auch dass von ihr in den vergangenen siebeinhalb Jahrzehnten immer wieder wichtige Impulse zur Modernisierung der Polizei ausgegangen sind. „Die GdP hat an der besonderen Stellung der Polizei in unserer Gesellschaft einen ganz wesentlichen Anteil. Sie hat sich seit ihrer Gründung vor 75 Jahren stets für eine starke, unabhängige Polizei engagiert“, sagte Wüst. Davon habe keineswegs nur die Polizei profitiert, sondern das Land insgesamt.
Rückblickend auf die vergangenen siebeneinhalb Jahrzehnte nannte Wüst exemplarisch den erfolgreichen Widerstand der GdP gegen die von der Politik in den 1960er Jahren angestrebte Militarisierung der Polizei, ihre großen Verdienste bei der Durchsetzung des Neutralitätsgebots bei der Polizei bei Arbeitskämpfen und Demonstrationen in den 1970er Jahren und ihren Beitrag bei der Öffnung der Polizei für Frauen Anfang der 1980er Jahre. Die GdP setzte sich bis heute für bessere Aufstiegschancen von Frauen und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein, betonte Wüst. Lobend erwähnte er zudem den Unvereinbarkeitsbeschluss der GdP mit der AfD. „Das hat mich beeindruckt.“
Innenminister Reul ging in seiner Rede auch der Frage nach, ob die GdP und er als Dienstherr der Polizisten nicht Gegenpole sein müssten, lobte dann aber deren konstruktive Rolle. Er habe die GdP so kennengelernt, dass ihr zwei Dinge wichtig sind: „Das Wohl der Polizeibeschäftigten und die Sicherheit unseres Landes. Beides ist auch mir wichtig“, sagte Reul. Und ergänzte: „Streit in der Sache gehört dazu. Wir brauchen die GdP, die sich einmischt!“
Viel Lob bekam der Landesbezirk auch von der nordrhein-westfälischen DGB-Vorsitzenden Anja Weber, die vor allem ihre vermittelnde Rolle bei den öffentlichen Diskussionen um das Gewaltmonopol des Staates und über einzelnen Polizeieinsätze hervorhob, und vom GdP-Bundesvorsitzenden Joche Kopelke. Er erinnerte ran, dass von NRW immer wieder wichtige Impulse für ganz Deutschland ausgegangen sind. Nicht nur bei der Demokratisierung der Polizei, sondern auch bei der sozialen Absicherung, der Bezahlung und den Aufstiegschancen bei der Polizei.
Im Mittelpunkt der Festveranstaltung standen nicht nur die Reden, sondern auch ein vom Düsseldorfer Künstler Jacques Tilly gestaltetes Wimmel-Bild, in der die Geschichte der GdP anhand wichtiger Ereignisse und historischer Erfolge erzählt wird. Die WDR-Moderatorin Steffi Neu nutzte die Gelegenheit, um nicht nur die politischen Gäste sondern auch den GdP-Landesvorsitzenden Michael Mertens immer wieder auf einzelne Ereignisse anzusprechen – von den schwierigen Anfangsjahren der Polizei in der frühen Nachkriegszeit, bis zu den aktuellen Themen der GdP wie der Forderung nach Abschaffung der 41-Stunden-Woche. „Auf das Erreichte können wir stolz sein. Aber die Erfolge der Vergangenheit sind für uns auch ein Auftrag“, betonte Mertens. „Auch in Zukunft brauchen wir eine kämpferische, durchsetzungsstarke GdP.“

25. April 2023
Mehrarbeit: Sensibilisierungserlass in den Behörden
Foto: Sven Vüllers/GdP
Nachdem der Landesrechnungshof die Verfahrensweise bei der Buchung von Mehrarbeit bemängelt hatte, stellt das Ministerium nun nochmal die rechtlichen Anforderungen an Mehrarbeit in einem Erlass klar.
Folgende Kernpunkte beinhaltet der sog. Sensibilisierungserlass:
Geleistete Mehrarbeit ist vorrangig durch Freizeit auszugleichen.
Nur wenn der Ausgleich durch Dienstbefreiung aufgrund zwingender dienstlicher Belange nicht möglich ist, ist ein finanzieller Ausgleich bis zu 480 Stunden pro Jahr möglich.
Voraussetzung hierfür ist, dass:
die Mehrarbeit in jedem Einzelfall schriftlich angeordnet oder genehmigt wurde,
die jeweilige monatliche regelmäßige Arbeitszeit um mehr als fünf Stunden überschritten wurde und
die Mehrarbeit aufgrund zwingender dienstlicher Belange innerhalb eines Jahres nicht ausgeglichen werden konnte.
Das Ministerium stellt weiter klar, dass Mehrarbeit bis zur „Bagatellgrenze“ in Höhe von monatlich unter fünf Stunden aufgrund der Gesetzeslage verfällt.
GdP-Position: Hinter der Mehrarbeit stehen reale Belastungen
Dass der Landesrechnungshof sich auf die formale Betrachtung der Vorschriften beschränkt, ist seiner Aufgabe geschuldet. Der Sachverhalt macht aber nochmals sehr deutlich: Formale Vorschriften und dienstliche Belastungen sind zwei Paar Schuhe. Jede Stunde Mehrarbeit stellt eine reale Belastung dar. Für den menschlichen Organismus macht es keinen Unterschied, ob eine, fünf oder mehr Stunden Mehrarbeit angefallen sind. Hier liegt es in der Verantwortung der Politik einen Rechtsrahmen zu schaffen, in dem ein Ausgleich zur Gesunderhaltung möglich ist. Die GdP hat hier fortwährend gefordert, z.B. Sonderbebuchungsmöglichkeiten für das Langzeitarbeitskonto zu schaffen.
Wenn nun auch in Aussicht gestellt wird, dass es keinen weiteren Verzicht auf die Einrede der Verjährung bei angeordneter Mehrarbeit über den 31.12.2023 hinausgeben wird, dann drohen vielfach etliche Stunden aus den Entstehungsjahren 2020 und früher ersatzlos zu verfallen. Wenn diese Stunden bis Jahresende alle mit Freizeitausgleich ausgeglichen werden, dann wird die Funktionsfähigkeit der Polizei NRW in einigen Bereichen in Frage gestellt sein. Hier ist Innenminister Herbert Reul gefragt, sein Versprechen, dass unter ihm keine "Überstunde“ verfällt, auch weiterhin in die Tat umzusetzen.
Wir werden den Verlauf genau beobachten und Minister Reul klar an seinem Versprechen messen.
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24. April 2023
Pressemitteilung
75 Jahre Kampf für Demokratie und bessere Arbeitsbedingungen
Foto: Sven Vüllers/GdP
Düsseldorf.
Mit einem Festakt im Düsseldorfer Apollo Theater feiert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) heute ihre Gründung vor 75 Jahren. Mit der Veranstaltung, an der auch Ministerpräsident Hendrik Wüst und Innenminister Herbert Reul und teilnehmen, erinnert die GdP nicht nur daran, dass der am 22. Juli 1948 in Düsseldorf gegründete Bund der Polizeibeamten Nordrhein-Westfalen der älteste Vorläufer der zwei Jahre später in Hamburg entstandenen GdP ist, sondern auch daran, dass in den vergangenen siebeneinhalb Jahrzehnten von Nordrhein-Westfalen immer wieder entscheidende Impulse für die Modernisierung und Weiterentwicklung der Polizei ausgegangen sind.
Vieles was heute die Arbeit der Polizei prägt, von der Entmilitarisierung der Polizei über die Durchsetzung eines liberalen Demonstrationsrechts bis zum Aufbau einer bürgernahen Polizei, die nicht einem Obrigkeitsstaat, sondern den Menschen dient, ist von NRW angestoßen worden. Von Anfang an ging es der GdP auch um bessere Arbeitsbedingungen. Die Abschaffung des mittleren Dienstes bei der Polizei, die Ablösung der Formalausbildung der Nachwuchspolizisten durch ein Bachelor-Studium, mit dem die angehenden Polizeikommissarinnen und -kommissare gezielt auf ihren anspruchsvollen Beruf vorbereitet werden, aber auch die Anschaffung von Schutzwesten und später von Smartphones – all das hätte es ohne den nachhaltigen Druck der GdP nicht gegeben.
Wichtig war für die GdP, die heute alleine in NRW mehr als 47 000 Mitglieder hat, von Anfang an auch eine faire Bezahlung. Bereits kurz nach ihrer Gründung konnte sie hier spektakuläre Erfolge erzielen: Am 1. April 1951 stiegen in NRW die Gehälter der Polizisten um 20 Prozent. Zwei Jahre später kamen weitere 20 Prozent dazu.
„Auf das Erreichte können wir stolz sein“, betont GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens mit Blick auf die letzten siebeneinhalb Jahrzehnte, „ausruhen können wir uns auf unseren Erfolgen aber nicht. Dazu gibt es bei den Arbeitsbedingungen, der Bezahlung und den Aufstiegschancen bei der Polizei noch immer zu viel Luft nach oben.“ Zu den wichtigsten Zielen, die die GdP noch in dieser Legislaturperiode erreichen will, zählt die Abschaffung der 41-Stunde-Woche. „Wenn die Landesregierung die Arbeitszeit nicht endlich reduziert, gefährdet sie die Zukunft der Polizei“, sagt Mertens.

05. April 2023
Pressemitteilung
Ausbildung von 3000 Kommissaranwärtern funktioniert nur mit mehr Lehrenden, mehr Sachmitteln und zusätzlichen Räumen
Foto: Sven Vüllers/GdP
Düsseldorf.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) begrüßt die Entscheidung von Innenminister Herbert Reul (CDU), dass sich junge Menschen noch bis Ende Mai bewerben können, um bereits in diesem Jahr ihre Ausbildung bei der Polizei zu beginnen. Die GdP fordert aber, dass gleichzeitig auch die Ausbildungskapazitäten bei der Polizei an den gestiegenen Bedarf angepasst werden. „Dass Reul alles macht, um die versprochene Einstellung von 3000 Kommissaranwärterinnen und -anwärtern pro Jahr zu erreichen, stärkt die Innere Sicherheit“, betont GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens. „Aber die Polizeibehörden müssen auch in die Lage versetzt werden, die zusätzlichen Anwärter auszubilden. Und da fehlt es an allem, sowohl bei der notwendigen Zahl der Dozenten und Tutoren, als auch bei den Sachmitteln.“
Wie angespannt die Situation bereits jetzt ist, zeigen aktuelle Beispiele: Für Kommissaranwärter, die ein Einsatztraining durchlaufen, fehlen die erforderlichen Rotwaffen. Soll der Funkverkehr geübt werden, stehen nicht genügend Funkgeräte zur Verfügung. Selbst Computer sind immer wieder Mangelware. Die Defizite betreffen alle drei Ausbildungsträger der Polizei – die Hochschule der Polizei, in der den Nachwuchspolizisten das notwendige theoretische Rüstzeug vermittelt wird, das Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei (LAFP), in dem konkrete Einsatzsituationen trainiert werden, und die Ausbildungsbehörden, wo die Nachwuchspolizisten ihr zuvor erworbenes Wissen unter Anleitung in echten Einsatzsituationen anwenden.
Hinzu kommt, dass alle drei Ausbildungsträger unter einem extremen Personalmangel leiden. Die Folge: Die Kursgrößen für die Kommissaranwärter wurden in den letzten Jahren immer wieder erhöht, die Übungsmöglichkeiten reduziert und die Betreuungskapazitäten für die Praktika immer mehr eingeschränkt. Diese Situation wird sich durch Einstellung von zusätzlichen Anwärtern weiter verschärfen, weil Reul weder die Stellen für die Ausbilder noch die Sachmittel an den gestiegenen Bedarf anpassen will.
Die GdP fürchtet deshalb, dass die Dropout-Quote bei der Polizei weiter steigen wird. „Schon jetzt schließen 17 Prozent der Nachwuchspolizisten ihre Ausbildung nicht ab. Geht die Zahl durch schlechtere Rahmenbedingungen weiter nach oben, haben wir von den zusätzlichen Neueinstellungen nichts“, sagt Mertens. „Außerdem hat die Polizei auch eine Verpflichtung gegenüber den jungen Menschen, die zu ihr kommen. Wer Polizist wird, muss darauf vertrauen können, dass er optimal ausgebildet wird. Das können wir unter den jetzigen Bedingungen nicht gewährleisten“, sagt Mertens. „Deshalb müssen die personellen Ressourcen und die Sachmittel für die Nachwuchsausbildung umgehend an den Bedarf angepasst werden.“

01. April 2023
Pressemitteilung
NRW plant E-Scooter-Einsatz für die Polizei
Foto: Sven Vüllers/GdP
Düsseldorf.
Im innerstädtischen Bereich sollen die Polizisten in NRW ihren Weg zum Einsatzort in Zukunft mit dem E-Scooter zurücklegen, statt mit dem Streifenwagen. Das hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) aus dem Innenministerium erfahren. Die Benutzungspflicht von E-Scootern gilt für alle Einsätze bis zu einer Entfernung von drei Kilometern. Alternativ können sich die Polizistinnen und Polizisten auch zu Fuß auf den Weg machen oder den öffentlichen Nahverkehr benutzen, heißt es in einem heute bekanntgewordenen Erlass. Ausnahmen von der E-Scooter-Pflicht soll es nur geben, wenn es um die Abwehr einer unmittelbar drohenden Gefahr geht, nicht aber bei normalen Einsätzen wie der Aufnahme von Verkehrsunfällen ohne Verletzte oder die Aufklärung eines Wohnungseinbruchs.
Die Begründung des Innenministeriums: Durch den Umstieg vom Streifenwagen auf den E-Scooter leistet die Polizei einen Beitrag zur CO2-Reduzierung in den Innenstädten und zur Kostenreduzierung. Außerdem würde die Fitness der Beamten gestärkt. Dass die Menschen dadurch eventuell länger warten müssen, bis die Polizei am Einsatzort eintrifft, sei dem gegenüber zu vernachlässigen.
Die GdP hält die neue E-Scooter-Pflicht für die Polizei für eine interessante, zukunftsweisende Idee, fordert aber, dass den Beamten klappbare E-Scooter zur Verfügung gestellt werden, die sich überall mit hinnehmen lassen. „Wenn die Polizisten ihre E-Scooter überall mitnehmen können, statt lange nach einem geeigneten Abstellplatz zu suchen, geht’s einfach schneller“, begründet der GdP-Vorsitzende Michael Mertens die Forderung seiner Gewerkschaft. Zudem sollten die Polizisten mit einem Helm ausgerüstet werden, in den ein Blaulicht integriert ist. „Wenn’s doch mal schnell gehen muss, müssen Polizisten auch auf dem E-Scooter mit Sonderrechten zum Einsatzort fahren“, betont Mertens. „Ohne Blaulicht geht das nicht.“

28. März 2023
Mehrarbeit: Ab 2024 droht Verfall
Foto: Sven Vüllers/GdP
Bei seinem Amtseintritt 2017 hat Herbert Reul versprochen, dass unter ihm als Innenminister keine Stunde Mehrarbeit bei der Polizei verfallen wird. Diesem Versprechen hat Reul bisher Taten folgen lassen: Nach intensiven Gesprächen mit der GdP und dem PHPR wurde zum Ende jeden Jahres der Verzicht auf die Einrede der Verjährung erklärt. Allen Beteiligten war dabei klar: Hinter den Mehrarbeitsstunden stehen dienstliche Belastungen für unsere Kolleginnen und Kollegen. Ein Verfall dieser besonders belastenden Stunden darf es deshalb nicht geben.
Finanzministerium und Landesrechnungshof: Einrede muss in Zukunft erhoben werden
Nachdem sich vor kurzem der Landesrechnungshof mit dem Umgang der Mehrarbeit in der Polizei befasst hat, scheint allerdings ein Umdenken stattgefunden zu haben: Finanzminister Marcus Optendrenk hat nun klar geäußert, dass die Praxis des Verzichts auf die Einrede der Verjährung nicht mehr fortgesetzt wird. Das führt im Ergebnis dazu, dass am 31.12.2023 erhebliche Mehrarbeitsguthaben unserer Kolleginnen und Kollegen verfallen können. Das darf nicht passieren!
Lösung: Flexibilisierung der Langzeitarbeitskonten
Die GdP fordert deshalb, dass das Problem der Mehrarbeitsberge durch die Einführung echter Langzeitarbeitskonten endlich gelöst wird! Die aktuell bestehenden Bebuchungsmöglichkeiten sind dazu vollkommen unzureichend. Die GdP hat daher seit Anbeginn des Prozesses eingefordert, dass diese ausgeweitet werden müssen. Diese Forderung gewinnt nun weiter an Bedeutung. Die GdP wird Innenminister Reul deshalb noch einmal an sein Wort erinnern und sich dafür einsetzen, dass auch künftig keine Stunde Mehrarbeit verfällt.
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17. März 2023
Pressemitteilung
Start der Fahrradsaison: Kampagnenvideo reicht nicht!
Foto: Sven Vüllers/GdP
Düsseldorf.
Mit einem Aktionstag will die Polizei im Rhein-Erft-Kreis morgen für die Gefahren des Radverkehrs sensibilisieren. Auch Innenminister Herbert Reul (CDU) hat sein Kommen angekündigt, um ein neues Kampagnenvideo zur Sicherheit für Radfahrer vorzustellen. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hält das für eine gute Idee, aber ein Kampagnen-Film reicht aus ihrer Sicht nicht aus, um die in der jüngsten Vergangenheit stark gestiegenen Unfallzahlen von Fahrrädern und Pedelecs wieder zu senken.
„Es ist gut, dass Innenminister Reul den Aktionstag der Polizei im Rhein-Erft-Kreis unterstützt, aber zu einer umfassenden Präventionsarbeit gehört mehr als ein Kampagnenvideo“, betont der stellvertretende GdP-Landesvorsitzende Heiko Müller. „Hier gibt es in NRW deutlichen Nachholbedarf.“
Vordringlich sind aus Sicht der GdP die Einführung einer Helmpflicht für Pedelecs sowie verstärkte Verkehrskontrollen. „Vielen Nutzern von Pedelecs, E-Bikes und E-Scootern fehlt das notwendige Gefahrenbewusstsein. Das bekommen wir nur hin, wenn wir die Menschen bei Verkehrskontrollen ansprechen und ihnen bewusst machen, welchen Gefahren sie sich und anderen aussetzen“, sagt Müller. In den Verkehrsdirektionen und im Wachdienst bleibt angesichts anderer Aufgaben dafür aber oft keine Zeit“, betont der Verkehrsexperte der GdP.
Obwohl immer mehr Menschen mit dem Fahrrad und dem Pedelec unterwegs sind, sind die für sie vorgesehenen Mittel von 270 000 Euro für eine wirksame Präventionsarbeit schon seit Jahren nicht mehr erhöht worden.

17. März 2023
Inflationsausgleichprämie jetzt!
Foto: Sven Vüllers/GdP
Ende vergangenen Jahres hat die GdP sich an den Ministerpräsidenten gewandt und in Anbetracht der explodierenden Kosten für Energie und Lebensmittel die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie für die Landesbeschäftigten und Versorgungsempfänger gefordert. Parallel dazu hat auch der DGB im Februar 2023 den Finanzminister aufgefordert, den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes jetzt mit einer Zahlung unter die Arme zu greifen. Denn die galoppierende Entwicklung der Verbraucherpreise lässt ein Warten bis zur nächsten Tarif- und Besoldungsrunde im Winter 2023 nicht zu.
Mit seinem Antwortschreiben lässt der Finanzminister die Beschäftigten jedoch mit Verweis genau auf diese im Winter anstehenden Verhandlungen im Regen stehen. Mit dieser Antwort können wir uns nicht zufrieden geben!
Klar muss doch sein: Bei Abschluss der letzten Tarifrunde, die unter Corona-Bedingungen durchgeführt wurde und deshalb nur eine geringe Tariferhöhung zur Folge hatte, waren die Folgen des Ukraine-Kriegs noch nicht absehbar. Vor allem die in die Höhe geschossenen Preise für Energie und Lebensmittel bringen die Beschäftigten an den Rand der Verzweiflung. Und genau deshalb hat der Gesetzgeber die Inflationsausgleichsprämie geschaffen und mit den besonderen Vergünstigungen der Steuer- und Sozialversicherungsfreiheit versehen.
Gerade der öffentliche Arbeitgeber muss jetzt im Rahmen seiner Fürsorgepflicht den Beschäftigten schon im laufenden Jahr helfen, die aktuellen finanziellen Herausforderungen zu überstehen. Die Inflationsausgleichsprämie darf nicht Spielball oder Verhandlungsmasse späterer Tarifrunden sein. Sie muss den Kaufkraftverlust während des laufenden Tarifvertrages kompensieren. Und dies für alle Beschäftigten in gleicher Höhe.
Deshalb ist auch der von anderen als Alternative ins Gespräch gebrachte Antrag auf einen Stufensprung im Rahmen des § 16 Absatz 5 TV-L keine Lösung dieses Problems. Wie schon Ende Dezember von der GdP erläutert, ist diese Idee zudem auch nicht zielführend, weil der Arbeitgeberverband der Länder (AdL) diesem Ansatz bereits eine eindeutige Absage erteilt hat. Deshalb fordern wir, dass die Inflationsausgleichszahlung jetzt endlich kommt!
Deutliche Steigerung der Tabellenentgelte statt Stufensprung!
Im nächsten Schritt folgt dann im Herbst die Tarifrunde für die Beschäftigten der Länder. Die aktuellen Tarifverhandlungen für die Beschäftigten beim Bund und Kommunen zeigt die Richtung an. Dort fordern wir 10, 5 %, mindestens und mindestens 500 Euro mehr für alle.
Nur durch die dauerhafte Erhöhung der Entgelte kann mit der allgemeinen Preisentwicklung Schritt gehalten werden!
Renaissance von Orts- und Familienzuschlag?
Noch einmal zurück zu § 16 Absatz 5 TV-L: Dieser sieht u. a. eine höhere Stufengewährung zum Ausgleich höherer Lebenskosten vor. Hiermit sind jedoch nicht allgemeine Preissteigerungen, sondern vielmehr regionale Besonderheiten gemeint. Diesem Umstand wird zum Beispiel bei den verbeamteten Beschäftigten durch Zahlung eines dem Mietindex entsprechenden Ortszuschlags Rechnung getragen. Die Wohnungskosten in Düsseldorf und Köln sind eben nicht zu vergleichen mit einem ländlichen Umfeld. Statt eines allgemeinen Stufensprungs wird doch richtiger zu diskutieren sein, ob die bestehende Preisschere nicht durch einen entsprechenden Zuschlag geschlossen werden muss und ob die Verantwortung des öffentlichen Arbeitgebers für ein auskömmliches Einkommen seiner Beschäftigten wirklich bei den Beamten endet.
Aus Sicht der GdP muss dringend über die Wiedereinführung entsprechender Zuschläge – für regional differenzierte Lebenshaltungskosten wie Mieten, aber auch z. B. für unterhaltsberechtigte Familienmitglieder, nachgedacht werden. Sonst wird der öffentliche Dienst im Vorzeichen des Fachkräftemangels zu einem Arbeitgeber, den die Beschäftigten sich nicht mehr leisten können.
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16. März 2023
Pressemitteilung
GdP begrüßt neue "Vernetzungsstelle Umweltkriminalität"
Foto: Sven Vüllers/GdP
Düsseldorf.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) begrüßt, dass beim Landeskriminalamt eine sechsköpfige „Vernetzungsstelle Umweltkriminalität“ eingerichtet wird. „Der Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen wird immer dringlicher, hier ist auch die Polizei gefordert“, sagt der stellvertretende GdP-Landesvorsitzende Michael Maatz. Die Bekämpfung von Umweltkriminalität habe bisher unter mangelndem Behördenaustausch und fehlenden fachlichen Kompetenzen gelitten: „Gut, dass diese Mängel jetzt behoben werden“, meint Maatz.
Die neue „Vernetzungsstelle“ soll noch im ersten Halbjahr 2023 als eigenständiges Sachgebiet im Dezernat 15 eingerichtet werden. Sie soll die Zusammenarbeit zwischen Umweltbehörden und Strafverfolgung koordinieren und kriminalistische Strategien fort entwickeln. Sie soll helfen, dass die Aus- und Fortbildung von Fachkräften besser wird, und auch als Auswertestelle für festgestellte Umweltstraftaten dienen. Bislang gibt es bei der Polizei in NRW kein eigenes Lagebild „Umweltkriminalität“.
Umweltkriminalität hat in den vergangenen Jahren immer mehr Facetten bekommen. Tier- und Artenschutzdelikte zählen ebenso dazu wie Verbraucherschutzkriminalität. Der stellvertretende GdP-Landesvorsitzende Maatz hält die neue „Vernetzungsstelle“ für zukunftsweisend: „Die Polizei gibt hier genau die richtige Antwort auf aktuelle Themen!“ Wichtig ist für die GdP, dass die Kolleginnen und Kollegen moderne und gut ausgestattete Arbeitsplätze erhalten.

13. März 2023
Kommt das Polohemd noch vor der EM 2024?
Foto: Sven Vüllers/GdP
Mit dem Polohemd für die Polizei scheint es fast so kompliziert zu sein, wie mit der Kernfusion zur Energiegewinnung. Von letzterer wird seit 20 Jahren behauptet, dass sie in 5 Jahren kommt. Mit einem Polohemd für die Polizei NRW könnte es jetzt aber endlich einen entscheidenden Schritt voran gehen: Nach langen Prüfungen hat der Dienstherr nun endlich ein Einsehen und wird zwischen April und Juni im PP Bochum Polohemden von drei Anbietern testen, die es nach der Ausschreibung in die engere Auswahl geschafft haben.
Besser spät als nie
„Sommer! Sonne! Diensthemd kurz?!“ stand schon über einer Info der GdP im Sommer 2020. Immer wieder hat die GdP nachdrücklich eine angemessene Alternative zum Diensthemd an heißen Tagen gefordert. Jetzt gilt es, alles daran zu setzen, dass der Trageversuch optimal läuft und dann der Zuschlag so schnell wie möglich erteilt werden kann.
Zielmarke Sommer 2024
Auch wenn das bedeutet, dass es noch einen Sommer länger dauert, bis die Polohemden zur Verfügung stehen. Ein Ende ist absehbar und wenn pünktlich zur EM 2024 dann ein tolles Produkt zur Verfügung steht, war es das lange Warten wert.
Die GdP bleibt am Ball
Eines zeigt der ganze Prozess aber deutlich: Die GdP bleibt beim Thema Ausstattung am Ball – auch, wenn es mal länger dauert.
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08. März 2023
Pressemitteilung
Schalke darf beim Alkoholverbot nicht vor den Fans einknicken
Foto: Lorenz Rojahn/GdP
Düsseldorf.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) begrüßt ausdrücklich die heute von Schalke 04 bekanntgegebene Entscheidung, beim Revier-Derby am kommenden Samstag gegen Borussia Dortmund keinen Alkohol im Stadion zu verkaufen, kritisiert aber die Begründung des Vereins, dass das Alkoholverbot nur deshalb ausgesprochen worden sei, weil die Polizei das Sicherheitskonzept für das Spiel sonst nicht mitgetragen hätte.
„Schalke ist als Veranstalter für die Sicherheit der Zuschauer verantwortlich. Der Verein weiß, dass der Verkauf von Alkohol in der emotional aufgeheizten Stimmung des Derbys zu zusätzlichen, kaum zu kontrollierenden Risiken geführt hätte. Deshalb hätte der Verein schon von sich aus den Alkoholverkauf untersagen müssen, statt die Verantwortung dafür der Polizei zuzuschieben“, kritisiert GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens.
Dass Schalke in seiner heute verschickten Pressemitteilung des Vereins das Alkoholverbot als „weder zielführend, noch verhältnismäßig“ kritisiert hat, zeigt aus Sicht der GdP zudem, dass es bei der Vereinsführung von Schalke offenbar massive Defizite gibt. „Wenn Wünsche von Fans wichtiger sind, als Sicherheitsbedenken, stimmt etwas nicht“, betont Mertens. „In anderen Vereinen gibt es diese Probleme nicht. Dort gehört ein Verkaufsverbot von Alkohol bei Hochrisikospielen längst zum Standard.“
Um in Zukunft ähnliche Konflikte zu vermeiden, sieht die GdP auch die DFL gefordert. „Auch im Hinblick auf die im kommenden Jahr in Deutschland stattfindende EM muss die DFL eigentlich ein großes Interesse daran haben, dass einzelne Klubs Sicherheitsstandards nicht unterlaufen, nur weil sie sonst Probleme mit einzelnen Fangruppierungen bekommen können“, sagt der GdP-Vorsitzende.

01. März 2023
Pressemitteilung
Verkehrsunfallbilanz: GdP fordert maximal 15 km/h für E-Scooter
Foto: Sven Vüllers/GdP
Düsseldorf.
Erstmals seit fünf Jahren ist die Zahl der in NRW verunglückten Fußgänger, E-Scooter-Nutzer, Rad- und Pedelec-Fahrer gestiegen – auf fast 31 000. Verantwortlich für den starken Anstieg ist nach Einschätzung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) das verändere Mobilitätsverhalten. Weil immer mehr Menschen mit dem Rad oder dem Pedelec unterwegs sind, verunglücken mehr. Die GdP fordert, dass die Politik auf die steigenden Unfallzahlen der schwächsten Verkehrsteilnehmer mit neuen Regeln reagiert.
„Über 40 Prozent der Verkehrsunfallopfer waren im vergangenen Jahr mit dem Rad, dem Pedelec, dem E-Scooter oder zu Fuß unterwegs“, so Heiko Müller, Verkehrsexperte im Landesvorstand der GdP. 2019 – vor der Corona-Pandemie – stellte diese Gruppe mit 26 050 Verunglückten nur ein Drittel aller Unfallopfer. „Das ist ein dramatischer Anstieg, auf den die Politik regieren muss“, fordert Müller.
Besonders dramatisch ist der Anstieg der Unfallzahlen bei den Fahrern von Pedelecs und E-Scootern. Auf sie entfielen 6996 (Pedelec-Fahrer) bzw. 2113 Verletzte (E-Scooter). Für die E-Scooter fordert die GdP eine Senkung der Höchstgeschwindigkeit auf maximal 15 km/h. „20 km/h sind einfach zu schnell für einen Roller“, sagt Müller.
Für die Pedelecs muss zudem das Tragen eines Helms verpflichtend werden. „Wir stehen bei der Helmpflicht für Pedelecs heute da, wo wir in den 1970er Jahren bei der Gurtpflicht im Auto gestanden haben. Ohne eine Helmpflicht werden wir die Opferzahlen nicht nennenswert senken können“ betont Müller. Für beide Gesetzesänderungen fordert die GdP eine Initiative von NRW im Bundesrat.Auch die Polizei muss nach
Auffassung der GdP auf die neuen Unfallzahlen reagieren. „Wir müssen unsere Verkehrssicherheitsarbeit an das veränderte Mobilitätsverhalten anpassen“, so Müller. „Wir brauchen mehr Verkehrskontrollen an den Stellen, wo unterschiedliche Verkehrsteilnehmer aufeinander treffen, und wir müssen mehr Verkehrsteilnehmer anhalten, um sie auf ihr Fehlverhalten aufmerksam zu machen. Ein Radarwagen reicht im komplexen Verkehrsgeschehen in den Städten einfach nicht.“
Ob es dazu kommt, hängt entscheidend davon ab, dass das Innenministerium der Verkehrssicherheit wieder mehr Bedeutung beimisst. „Passiert das nicht, wird die Zahl der Verkehrsopfer weiter steigen“, sagt Müller voraus.

21. Februar 2023
Pressemitteilung
Ohne mehr Präsenz auf der Straße werden die Straftaten nicht zurückgehen
Foto: Sven Vüllers/GdP
Düsseldorf.
Der deutliche Anstieg der Kriminalität in Nordrhein-Westfalen lässt sich ohne eine strategische Neuausrichtung der Polizei nicht zurückdrängen. Darauf hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) mit Blick auf die heute von Innenminister Herbert Reul (CDU) vorgestellte Kriminalstatistik für das vergangene Jahr hingewiesen. Für NRW ist es der erste Kriminalitätsanstieg nach einer ganzen Reihe von Jahren, auch im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 sind die Zahlen gestiegen.
„Dass es nach dem Ende der Corona-Einschränkungen zu mehr Wohnungseinbrüchen und zu mehr Gewaltdelikten auf den Straßen kommen wird, ist keine Überraschung. Auch der massive Anstieg der Internetkriminalität war zu erwarten, weil es immer mehr Täter dorthin zieht“, betont GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens. „Aber zweistellige Zuwachsraten bei den im öffentlichen Raum begangenen Straftaten sind mehr als ein Alarmsignal und tragen nicht zur Steigerung des subjektiven Sicherheitsgefühls in der Bevölkerung bei. Steuern wir nicht um, müssen wir mit den hohen Zahlen und einer Verunsicherung der Bürgerinnen und Bürger auf Dauer leben“, warnt Mertens. Mit großer Sorge sieht die GdP auch, dass die Zahl der Angriffe und Widerstände gegen Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr mit 9600 Fällen ein Zehn-Jahres-Hoch erreicht hat.
Um die gestiegene Kriminalität wieder zurückdrängen, sind aus Sicht der GdP drei Maßnahmen vorrangig:
Der personelle Wiederaufbau der Polizei muss beschleunigt werden. „Dass die Polizei viele Straftaten nur noch    verwaltet, nicht aber verfolgt, ist nicht hinnehmbar. Deshalb müssen die aktuellen Probleme bei der Nachwuchsgewinnung für die Polizei umgehend überwunden werden. Auch durch bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung“, betont der GdP-Vorsitzende.
Der massive Anstieg der im öffentlichen Raum begangenen Straftaten zeige, dass die Kriminalität nur dann erfolgreich bekämpft werden kann, wenn die Polizei als Ganzes handelt. „Wir brauchen nicht nur eine Stärkung der Kommissariate, sondern auch der Wachen und eine größere Präsenz auf der Straße“, fordert Mertens.
Die Politik muss sich entscheiden, auf welche Kriminalitätsfelder die Polizei ihre knappen Ressourcen konzentrieren soll. „Wir werden die massiven Personallücken bei der Polizei nicht von jetzt auf gleich schließen können. Deshalb muss die Politik entscheiden, welche Kriminalitätsformen vorrangig bekämpft werden sollen“, sagt Mertens. „Ohne eine Aufgabenkritik und einen periodischen Sicherheitsbericht als fundierte Entscheidungsgrundlage geht das nicht.“

16. Februar 2023
GdP will Druck bei Arbeitszeit und Zulagen bundesweit erhöhen
Foto: GdP
Nicht nur in NRW sondern auch in den anderen Bundesländern wächst der Widerstand gegen die zum Teil bereits seit Jahrzehnten eingefrorenen Zulagen und die überlange Arbeitszeit bei der Polizei. Auf der heute in Hannover beginnenden Beiratssitzung der GdP wollen Delegierte aus ganz Deutschland beraten, wie der Druck auf die Politik erhöht werden kann, damit sich bei der Arbeitszeit und bei den Zulagen endlich etwas bewegt. Mit dabei sind auch 44 Delegierte aus NRW.
Grundlage der Beratungen sind mehr als ein Dutzend Anträge aus den verschiedenen Landesbezirken der GdP, in denen konkrete Einzelmaßnahmen und Schritte gefordert werden. Bereits im September hatte der Bundeskongress in einem Grundsatzbeschluss gefordert, dass die seit der Föderalismusreform 2006 immer weiter auseinanderdriftenden Strukturen im Besoldungsbereich endlich wieder zusammengeführt werden. Mit Hilfe eines bundesweit geltenden Polizeistatusgesetzes soll sichergestellt werden, dass alle Polizistinnen und Polizisten ein gleiches Grundgehalt erhalten, das den Anforderungen an eine amtsangemessene Alimentation entspricht. Auch die Zulagen sollen bundesweit einheitlich ausgestaltet und zudem dynamisiert werden, damit das Leben finanzierbar bleibt.
In den jetzt auf der Beiratssitzung beratenen Detailanträgen wird unter anderem gefordert, dass die Polizeizulage wieder auf elf Prozent des Bruttoeinkommens erhöht wird. Zudem soll die Wechselschichtzulage je nach Dauer der Ausübung deutlich erhöht und anschließend dynamisiert werden. Profitieren sollen davon auch die Tarifbeschäftigten. Für sie fordert die GdP, dass die im TV-L bzw. im TVöD vorgesehene Wechselschichtzulage auf mindestens 155 Euro erhöht wird. Bislang gilt das nur Beschäftigte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.
Ein weiterer Themenschwerpunkt der Anträge, die auf dem Beirat diskutiert werden sollen, ist die Arbeitszeit. Am weitestgehenden ist ein Antrag des Bundesjugendvorstands: Unter dem Titel „Freizeit ist die neue Währung“ fordert der Polizeinachwuchs eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 34 Stunden, ein Pilotprojekt zur Einführung der 4-Tage-Woche und eine generelle Begrenzung der täglichen Arbeitszeit auf maximal 8,5 Stunden.
Was auf den ersten Blick als Utopie erscheint, könnte schon bald Schule machen, denn für die junge Generation wird die Vereinbarkeit von Arbeit, Familie und Freizeit immer mehr zu einem entscheidenden Kriterium, zu welchem Arbeitgeber sie geht. Findet die Polizei keine Antwort darauf, dürften sich ihre Probleme, genügend junge Menschen für sich zu gewinnen, weiter verschärfen.

08. Februar 2023
Pressemitteilung
NRW droht erneut beim Ziel von 3000 Kommissaranwärtern zu scheitern
Foto: Sven Vüllers/GdP
Düsseldorf.
11 335 junge Menschen haben sich im vergangenen Jahr bei der Polizei in NRW beworben, um dieses Jahr eine Ausbildung als Kommissaranwärterin oder -anwärter zu beginnen. Weil voraussichtlich nur jeder fünfte von ihnen alle Einstellungstests erfolgreich durchlaufen wird, droht die Landesregierung 2023 erneut beim selbstgesteckten Ziel, jedes Jahr 3000 Nachwuchspolizisten einzustellen, zu scheitern. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat deshalb Innenminister Herbert Reul (CDU) aufgefordert, umgehend eine Werbekampagne zu starten, um zu mehr junge Menschen für die Polizei zu begeistern.
„Ohne zusätzliche Anstrengungen sind die 3000 nicht zu schaffen! Innenminister Reul darf deshalb nicht warten, bis er im Sommer endgültig weiß, wie viele Nachwuchspolizisten genau fehlen, sondern er muss die jetzt bereits erkennbare Bewerberlücke unverzüglich schließen“, begründet GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens die Forderung seiner Gewerkschaft. Viele junge Menschen, die sich für die Polizei interessieren, wissen gar nicht, dass sie sich auch jetzt noch für den im September beginnenden nächsten Ausbildungsjahrgang bewerben können. „Dafür muss Reul umgehend die Werbetrommel rühren“, fordert Mertens. „Sonst ist es zu spät!“
Neben der zusätzlichen Werbekampagne dringt die GdP darauf, dass geeignete Bewerber unmittelbar nach dem erfolgreichen Durchlaufen aller Einstellungstests eine verbindliche Einstellungszusage erhalten. Zwischen dem letzten Test und der Zusage vergehen oft Wochen oder sogar Monate. Dadurch gehen viele Bewerber für die Polizei verloren, weil andere Arbeitgeber, bei denen sich die potentiellen Nachwuchspolizisten auch beworben haben, schneller sind.
Zudem fordert die GdP eine nachhaltige Reduzierung der Arbeitszeit. „Mit einer 41-Stunden-Woche ist die Polizei nicht wettbewerbsfähig. Geht die Arbeitszeit nicht endlich runter, gehen die jungen Menschen nicht mehr zur Polizei, sondern suchen sich woanders eine Arbeit. Das weiß auch der Innenminister“, betont Mertens.

27. Januar 2023
Halterverantwortlichkeit, Fahrzeugdaten, E-Scooter:
Deutscher Verkehrsgerichtstag gibt wichtige Empfehlungen
Foto: GdP
Goslar.
Kraftfahrzeughalter dürfen es sich nach Unfällen, Geschwindigkeitsüberschreitungen oder anderen Verstößen im fließenden Verkehr nicht zu einfach machen. Die GdP NRW begrüßt deshalb sehr, dass sich der Deutsche Verkehrsgerichtstag heute (27. Januar 2023) in Goslar für eine Fahrer-Benennungspflicht ausgesprochen hat, die gegebenenfalls auch mit einem Bußgeld verbunden sein soll. Zumindest soll der Halter die Kosten eines anfallenden Verwaltungsgerichtsverfahren tragen müssen.
„Die Fahrer-Benennungspflicht muss kommen, sie wird den ermittelnden Kolleginnen und Kollegen sehr helfen“, drängt Verkehrsexperte Heiko Müller, der für die GdP NRW in Goslar vor Ort war und auch stellvertretender Landesvorsitzender ist. Müller fordert den Gesetzgeber auf, die Empfehlungen des Verkehrsgerichtstages rasch umzusetzen. Die Einführung einer umfassenden Halterverantwortlichkeit bei Verkehrsverstößen ist in Deutschland verfassungsrechtlich nicht möglich.
Dass die Verjährungsfrist für die Verfolgung von Verstößen gemäß den Empfehlungen des Verkehrsgerichtstages von drei auf sechs Monate heraufgesetzt werden soll, begrüßt die GdP ebenfalls. „Auch das wird den ermittelnden Kolleginnen und Kollegen helfen“, ist Heiko Müller überzeugt.
Unabhängige Stelle für Fahrzeugdaten
Stichwort EDR: Moderne Autos speichern enorme Mengen an Daten, deren Auswertung nach Unfällen immer wichtiger wird. Dazu hat Verkehrsgerichtstag empfohlen, dass diese Fahrzeugdaten bei einer neu zu schaffenden, unabhängigen Stelle hinterlegt werden sollen. Polizei und Justiz sollen im Rahmen ihrer bestehenden rechtlichen Möglichkeiten Zugriff haben - eine Empfehlung, die die GdP NRW ebenfalls sehr begrüßt.
„Meine Kolleginnen und Kollegen brauchen diese Daten, um teils sehr komplexe Unfallsachverhalte aufzuklären“, sagt der stellvertretende GdP-Landesvorsitzende Heiko Müller. Die Bereitstellung dieser Fahrzeuginformationen dürfe nicht vom guten Willen der Hersteller abhängig sein. Zudem müssten Manipulationen ausgeschlossen sein. Der Verkehrsgerichtstag hat die Bundesregierung aufgefordert, ein Konzept zu entwickeln, das allen Interessen Rechnung trägt.
Promille-Grenzen für E-Scooter sollen beibehalten werden
Bei E-Scootern hat sich der Verkehrsgerichtstag für eine Beibehaltung der bestehenden Promille-Grenzen ausgesprochen. Aus Sicht der GdP NRW ist das „das Mindeste“. Auf mittlere und lange Sicht müsse über eine Absenkung der Grenzen von aktuell 0,5 und 1,1 Promille erneut nachgedacht werden, fordert Heiko Müller.
In einer Studie sei zweifelsfrei gestellt worden, dass schon bei geringem Alkoholgenuss ein sicheres Fahren des E-Scooters nicht mehr möglich ist. Unfallstatistiken zeigten ein eindeutiges Bild: „Alkohol ist eine der Hauptunfallursachen und wird von vielen E-Scooter-Fahrern total unterschätzt“, mahnt Verkehrsexperte Müller. Er verweist darauf, dass selbst die Fahrzeugverleiher in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) eine Nutzung unter Alkoholeinfluss ausschließen.

24. Januar 2023
Pressemitteilung
Sicherheitskonzept der Vereine noch nicht EM-tauglich
Foto: Uschi Barrenberg/GdP
Düsseldorf.
Anderthalb Jahre vor dem Beginn der Fußball-EM in Deutschland hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) heute auf einer Tagung für die Führungskräfte der Polizei im Stadion vom Borussia Mönchengladbach die Fußballvereine in NRW aufgefordert, endlich konsequent gegen Hooligans in den eigenen Reihen vorzugehen. „Wenn wir bei der EM brutale Szenen wie in Nizza verhindern wollen, dürfen die Vereine Gewalttätern keinen Zutritt mehr zu den Stadien gewähren“, forderte GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens. „Die gängige Praxis, die eigenen Fans zur Mäßigung aufzurufen, aber bekannten Schlägern Tür und Tor zu öffnen, muss endlich aufhören! Nicht erst während der EM, sondern sofort“, sagte Mertens.
Unterstützung für ihre Forderung erhielt die GdP von Innenminister Herbert Reul (CDU). „Warum führen wir die Debatte, bei der jeder weiß, solche Leute gehören nicht ins Stadion, nicht endlich zu Ende?“ fragte Reul auf der GdP-Tagung. Handlungsbedarf sieht Reul auch bei der Justiz. Nizza sei für ihn ein Vorbild, weil die dort beteiligten Gewalttäter schnell und konsequent abgeurteilt worden sind.
Nach aktuellen, heute auf der GdP-Tagung vorgestellten Zahlen der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) sind seit dem Ende der Corona-Epidemie die gewalttätigen Auseinandersetzungen in den Fußballstadien und in deren Umfeld deutlich gestiegen. Gab es in der Saison 2020/21 in den ersten drei Ligen noch 282 durch gewalttätige Auseinandersetzungen verletzte Fußballfans, waren es in der Saison 2021/22 bereits 700. Auch die Zahl der von der Polizei eingeleiteten Strafverfahren ist stark gestiegen, von 314 Strafverfahren in der Saison 2020/21 auf 2996 in der Saison 2021/22.
Fußballexperten innerhalb der Polizei warnen bereits seit längerem davor, dass die Gewalt in den Stadien sogar noch weiter zunehmen wird. „Durch Corona hat vielen Hooligans die Möglichkeit gefehlt, sich zu Schlägereien zu verabreden. Das holen sie jetzt nach“, warnt Mertens.
Mit Dortmund, Gelsenkirchen, Düsseldorf und Köln liegen vier der zehn Spielorte der im Juni 2024 beginnenden Fußball-EM in NRW.

18. Januar 2023
TdL scheitert mit Verfassungsbeschwerde zum Arbeitsvorgang
Foto: Sven Vüllers/GdP
In der letzten Tarifrunde der Länder im Jahre 2021 war der Arbeitsvorgang gem. § 12 TV-L ein Kernthema der Tarifverhandlungen. Hintergrund war eine Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts zur Eingruppierung von Justizbeschäftigten, die dem öffentlichen Arbeitgeber nicht gefiel. Denn das Urteil hat für die betroffenen Beschäftigten eine höhere Entgeltgruppe zur Folge (Urteile vom 09.09.2020 – 4 AZR 195/20 und 4 AZR 196/20). Die TdL wollte deshalb in der letzten Tarifrunde der Länder eine Veränderung des Arbeitsvorgangs zur Bedingung für die Verhandlungen machen. Hiergegen haben wir uns erfolgreich zur Wehr gesetzt.
Das Land Berlin und die TdL haben daraufhin gegen die Entscheidungen des Bundesarbeitsgerichts Verfassungsbeschwerde eingereicht. Sie machten eine Verletzung der in Art. 9 Abs. 3 Grundgesetz (GG) garantierten Tarifautonomie geltend und sind des Weiteren der Auffassung, das Bundesarbeitsgericht (BAG) habe die spezifischen Grenzen der zulässigen Auslegung von tarifvertraglichen Regelungen überschritten.
Mit dem am 21. Dezember 2022 veröffentlichten Beschluss (1 BvR 382/21 vom 04.10.2022) hat die 2. Kammer des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts die Verfassungsbeschwerde nicht zur Entscheidung angenommen. Laut Bundesverfassungsgericht kann sich das Land Berlin nicht auf die hier in Betracht kommenden Grundrechte und auch nicht auf grundrechtsgleiche Rechte berufen. Die Arbeitgebervereinigung (TdL) ist nicht beschwerdebefugt, weil sie nicht Partei des fachgerichtlichen Verfahrens war. Zudem hätte sie den Inhalt der tarifvertraglichen Regelung zunächst vor den Fachgerichten klären lassen müssen.
Die GdP sieht sich durch diese Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts bestätigt. Wir fordern die TdL auf, die tarifliche Regelung zum Arbeitsvorgang nun endlich anzuerkennen und vorbehaltlos umzusetzen!
TarifNews zum Download

17. Januar 2023
3000 Anwärter pro Jahr: So kann das funktionieren
Foto: Sven Vüllers/GdP
Um das von der Landesregierung angestrebte Ziel von 3000 Kommissaranwärterinnen und -anwärtern pro Jahr zu erreichen, muss sich bei der Polizeiausbildung vieles ändern. Vom Werbekonzept über das Auswahlverfahren bis zu den Rahmenbedingungen für das Studium. Erforderlich ist kein anders Ausbildungssystem, sondern Korrekturen an vielen Details. Das neue Positionspapier „Ausbildung 3000“ der GdP zeigt, wie es gelingen kann, nicht nur mehr junge Menschen für die Polizei zu begeistern, sondern auch den anerkannt hohen Qualitätsstandard der Polizeiausbildung in NRW zu erhalten.
Einige Beispiele für das, was sich aus Sicht der GdP dringend ändern muss: Wenn wir tatsächlich 3000 Nachwuchspolizisten jedes Jahr gewinnen wollen, darf sich die Nachwuchswerbung der Polizei nicht länger auf die Abiturienten konzentrieren, sondern muss verstärkt junge Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung in den Blick nehmen. Und sie muss ein Konzept entwickeln, wie ein Wechsel zur Polizei auch für lebenserfahrene Menschen aus anderen Branchen interessant wird. Auch der Bewerbungsvorlauf von einem kompletten Jahr passt nicht mehr in die Landschaft. Und das gilt erst recht für eine Durchfallerquote von fast 20 Prozent.
Eine weitere Forderung der GdP: Die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung, das LAFP und die Ausbildungsbehörden müssen endlich personell und finanziell so ausgestattet werden, dass sie die enorm gestiegene Zahl der Kommissaranwärterinnen und -anwärter bewältigen können, ohne dass die Qualität der Polizeiausbildung in NRW darunter leidet.
Das Positionspapier „Ausbildung 3000“ gibt es nicht nur auf der GdP-Homepage zum Download, sondern ab Ende dieser Woche auch in gedruckter Form bei den Kreisgruppen vor Ort.
Ausbildung 3000 - Handlungskonzept der Gewerkschaft der Polizei NRW

15. Januar 2023
Pressemitteilung
Einsatzkonzept in Lützerath hat Vorbildcharakter für andere Großeinsätze
Foto: Stephan Hegger/GdP
Düsseldorf.
Einen Tag nach der Demonstration von Umweltverbänden gegen die Erweiterung des Braunkohletagebaus Garzweiler zieht die Gewerkschaft der Polizei (GdP) eine positive Zwischenbilanz des bisherigen Polizeieinsatzes in Lützerath. „Auch wenn gestern mehr als siebzig Polizisten von militanten Braunkohlegegnern verletzt worden sind, hat die Polizei ihr wichtigstes Ziel, eine erneute Besetzung des inzwischen fast vollständig geräumten Dorfes Lützerath zu verhindern, erreicht“, betont GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens.
Dass es keinem der mehr als 5000 Demonstrationsteilnehmer, die gestern die genehmigte Route verlassen haben, gelungen ist, den um Lützerath errichteten Zaun zu überwinden und das Dorf erneut zu besetzen, sei vor allem dem Einsatzkonzept der Aachener Polizei zu verdanken, erläutert der GdP-Vorsitzende. „Entscheidend für den Erfolg der Polizei war die Strategie, sämtlich Baumhäuser und Gebäude unmittelbar nach deren Räumung sofort abzureißen. Dadurch hatten die Braunkohlegegner keine Chance, sie erneut zu besetzen. Das hat Vorbildcharakter für andere vergleichbare Einsätze“, erläutert Mertens.
Der Aachener Polizeipräsident Dirk Weinspach hatte von Anfang auf ein Deeskalationskonzept gesetzt, das dem friedlichen Protest gegen den Braunkohleabbau viel Raum gelassen hat. Gleichzeitig ist die Polizei in Lützerath konsequent gegen die rechtswidrige Besetzung des inzwischen dem Energiekonzern RWE gehörenden Ortes vorgegangen.
Dass es gestern trotzdem in Lützerath zu massiven Angriffen eines Teils der Demonstrationsteilnehmer auf die Polizei gekommen ist, hätte nach Einschätzung der GdP verhindert werden können. „Ich hätte mir von den Veranstaltern einen klaren Appell gewünscht, friedlich gegen den Braunkohletageabbau zu demonstrieren. Den von der Bühne aus verbreiteten Aufruf ‘Jeder kann machen, was er will. Jeder entscheidet selber, wie weit er geht‘ hätte es nicht geben dürfen. Er ist offenbar von militanten Braunkohlegegnern als Freibrief verstanden worden, mit Gewalt gegen die Polizisten vorzugehen“, sagt Mertens. "Das haben meine Kolleginnen und Kollegen ausbaden müssen, die in Lützerath unter schwierigen Rahmenbedingungen einen hervorragenden Job gemacht haben."

12. Januar 2023
Nicht weit von Lützerath: Ziviles Polizeifahrzeug angezündet
Foto: Polizei Aachen
Düsseldorf.
Im Einsatzgebiet Lützerath ist ein Zivilfahrzeug der Polizei, ein Opel Zafira mit Blaulicht-Vorrichtung, angezündet worden und ausgebrannt. „Wir gehen von Brandstiftung aus“, so ein Sprecher der Polizei Aachen auf GdP-Nachfrage. Es handelt sich ausgerechnet um ein Auto eines Kommunikationsteams. Diese Beamten haben keinerlei repressive Aufgaben, suchen das Gespräch mit Protestierenden und bemühen sich, Konflikte zu deeskalieren.
Eben darum ging es auch an diesem Donnerstag (12. Januar 2023), als das Team am Nachmittag den Wagen am Ausweichcamp der Kohlegegner in Keyenberg abstellte und dann die Zeltstadt besuchte. Die Atmosphäre des Termins war Berichten zufolge eigentlich gut. Dann aber wurden die Beamten gegen 16.30 Uhr darauf aufmerksam gemacht, dass es aus ihrem Fahrzeug qualme.
Der Wagen stand rasch voll in Flammen. Offensichtlich hatte jemand eine Scheibe eingeschlagen und Brandbeschleuniger im Fahrzeuginnern entzündet. Personen kamen nicht zu Schaden. Zum Sachschaden konnte der Polizeisprecher keine Angaben machen. Es muss aber davon ausgegangen werden, dass das Fahrzeug nicht wieder hergerichtet werden kann.
GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens ist entsetzt. „Angriffe gegen Einsatzkräfte und solche Brandstiftungen sind schändlich“, sagte Mertens. Bereits am vergangenen Sonntag waren Kommunikationsbeamte attackiert worden. Zu Beginn der Räumung von Lützerath waren heranrückende Kräfte mit Steinwürfen und einzelne Molotowcocktails empfangen worden. Auch heute flogen wieder Steine.
„Diese Gewalt muss aufhören“, mahnt der GdP-Vorsitzende. Sie passe auch nicht zum Eindruck der vergangenen Tage, als ein großer Teil der Besetzer Lützerath nach Gesprächen mit der Polizei friedlich verließ. Mertens: „Die Protestszene ist dringend aufgerufen, sich von Gewalttätern zu distanzieren und diese zu isolieren!“ Wer sich für eine bessere Welt einsetzt, müsse sich „von so hinterhältigen Taten in aller Deutlichkeit abgrenzen“.

12. Januar 2023
Beihilfeverordnung vor Reform: Vorsorgeuntersuchungen künftig beihilfefähig
Foto: Jürgen Seidel/GdP
Im Rahmen eines aktuell laufenden Beteiligungsverfahrens hat die GdP die Gelegenheit genutzt, ausführlich zu den geplanten Änderungen der Beihilfeverordnung Stellung zu nehmen. Während einige begrüßenswerte Anpassungen in die Neufassung einfließen sollen, scheinen andere langfristige Forderungen keine Berücksichtigung zu finden. Die GdP hat die Probleme nochmals benannt und das Finanzministerium aufgefordert, an den entsprechenden Stellschrauben zu drehen.
Folgende wesentliche Änderungen sind in dem vorliegenden Entwurf vorgesehen:
Früherkennungsuntersuchungen und Vorsorgemaßnahmen im Bereich von Krebserkrankungen sollen künftig beihilfefähig sein.
Es wird eine Rechtsgrundlage zur Beihilfefähigkeit bei außerklinischer Intensivpflege geschaffen.
Der beihilfefähige Höchstbetrag einer Familien- und Hauspflegekraft wird entsprechend den Entwicklungen zum Mindestlohn angehoben.
Beihilfefähige Höchstbeträge für Heilbehandlungen werden in Teilbereichen angepasst (bspw. im Bereich der Ergotherapie).
Akuter Handlungsbedarf: Bearbeitungsfristen von Beihilfeanträgen
Die angedachten Anpassungen sind grundsätzlich begrüßenswert. Ein großes Problem unserer Kolleginnen und Kollegen bleibt allerdings unangetastet: Die teilweise überlangen Bearbeitungszeiten von Beihilfeanträgen und die damit verbundene erhebliche finanzielle Belastung der Betroffenen. Die GdP hatte bereits mehrfach auf diesen Umstand hingewiesen. Die Anpassung der Beihilfeverordnung muss daher zum Anlass genommen werden, Bearbeitungszeiten von Beihilfeanträgen festzuschreiben. Nur so erhalten gerade Kolleginnen und Kollegen mit chronischen Erkrankungen und regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen finanzielle Planungssicherheit. Damit solche Fristen auch gehalten werden können, ist selbstverständlich in den Beihilfestellen des Landes auch das erforderliche qualifizierte Personal einzustellen. Die GdP wird hier weiter am Ball bleiben.
Dokumente zum Download:
GdP-Info vom 12.01.2023
GdP-Stellungnahme vom 11.01.2023

11. Januar 2023
Pressemitteilung
GdP zu Lützerath: „Polizei schützt das Recht“
Foto: Günter Jungmann/GdP
Düsseldorf.
Heute beginnt die heiße Phase des Polizeieinsatzes zur Räumung des von Kohlegegnern besetzten Dorfes Lützerath am Tagebau Garzweiler. Damit startet in Nordrhein-Westfalen einer der größten Polizeieinsätze der vergangenen Jahre. In Zeiten des Klimawandels steht der Einsatz im Fokus gesellschaftlicher Kontroversen. „Die Polizei schützt das Recht“, stellt GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens klar.
Mertens verwies darauf, dass das Oberverwaltungsgericht Münster (OVG) bereits im März 2022 in einem unanfechtbaren Beschluss festgestellt hat, dass der Bereich für die Braunkohlegewinnung abgebaggert werden darf. Und an diesem Montag (9. Januar 2023) hat das OVG einen Eilantrag einer Kohlegegnerin gegen das vom Kreis Heinsberg erlassene Aufenthalts- und Betretungsverbot für Lützerath abgewiesen. „Wenn wir Entscheidungen unserer Gerichte nicht mehr akzeptieren, ist unser Rechtsstaat am Ende“, warnte der GdP-Vorsitzende.
Das schließt friedlichen Klimaprotest in Sichtweite zum Geschehen nicht aus, im Gegenteil. „Hier gilt ebenso: Die Polizei schützt das Recht – nämlich das Demonstrationsrecht“, erklärte Mertens. Mit großer Sorge sieht die GdP allerdings, dass eine gewaltbereite Minderheit versucht, diesen Protest für sich zu kapern.
„Diesen Leuten geht es nur um Angriffe auf den Staat und unsere Kolleginnen und Kollegen als dessen Vertreter. Sie begehen Straftaten und nehmen Verletzungen von Polizisten und anderen Menschen billigend in Kauf“, warnte Mertens. Der GdP-Landesvorsitzende drängt: „Alle friedlichen Klimaschützer sind aufgefordert, sich von Gewalttätern zu distanzieren und diese zu isolieren!“

10. Januar 2023
NRW zahlt Arbeitgeberzuschuss für Entgeltumwandlung
Gute Nachrichten für Tarifbeschäftigte
Foto: Sven Vüllers/GdP
Düsseldorf.
Viele Tarifbeschäftigte in NRW haben zusätzlich zu der Altersvorsorge im öffentlichen Dienst durch die VBL auch noch eine private Zusatzversorgung in Form der Entgeltumwandlung abgeschlossen. Grundlage hierfür ist der TV - EntgeltU - B/L. Danach können Teile des monatlichen Gehalts zum Zwecke der Altersversorgung während der Ansparphase steuer- und sozialversicherungsfrei bei der VBL eingezahlt werden. Für diese umgewandelten Beträge spart aber auch der Arbeitgeber seine anteiligen Sozialversicherungsanteile ein, was sich insbesondere bei den gesetzlichen Rentenansprüchen negativ für den Beschäftigten auswirkt. Mit dem Betriebsrentenstärkungsgesetz hat der Gesetzgeber hierauf reagiert und geregelt, dass 15 % des umgewandelten Entgelts zusätzlich als Arbeitgeberzuschuss an die jeweilige Versorgungseinrichtung abgeführt werden müssen. Denn durch die zusätzliche Altersvorsorge der Beschäftigten sollen diese und nicht die Arbeitgeber begünstigt werden. Zunächst betraf diese Verpflichtung des Arbeitgebers nur Entgeltumwandlungen durch Neuverträge ab 2019. Seit Januar 2022 gilt diese Verpflichtung auch für die älteren, vor dem 01. Januar 2019 abgeschlossenen Verträge!
Rückwirkende Zahlung in NRW zum 01.01.2022
Eine tarifvertragliche Vereinbarung über den Zuschuss zur Entgeltumwandlung ist in der Vergangenheit am Widerstand der TDL gescheitert, welche den Arbeitgeberzuschuss prozentual absenken wollte. Dies wurde von der GdP und den DGB - Mitgliedsgewerkschaften aber abgelehnt. Dabei vertritt der Arbeitgeber die Auffassung, der Arbeitgeberzuschuss sei eine freiwillige Leistung. Die GdP und die DGB-Gewerkschaften sind hier anderer Meinung und haben die Zahlung in Höhe von 15 % durchgesetzt. Seitens des Finanzministeriums in NRW wurde uns nun auf unsere Nachfrage mitgeteilt, dass das Land NRW die Zahlung an die VBL im Dezember rückwirkend für das gesamte Jahr 2022 veranlasst hat. Das Jahr 2023 fängt daher für den Tarifbereich mit dieser guten Nachricht an.
Tarif-News zum Download.

10. Januar 2023
Pressemitteilung
GdP fordert Masterplan für die Polizei
Foto: Günter Jungmann/GdP
Düsseldorf.
Erst die Silvesterkrawalle in Bonn, Hagen und anderswo, dann der vereitelte Terroranschlag von Castrop-Rauxel, jetzt der Großeinsatz in Lützerath – kaum ein Tag vergeht, an dem die Polizei in NRW nicht bis an die Grenze ihrer Arbeitsfähigkeit belastet ist. Ein Signal der schwarz-grünen Landesregierung, dass sie die Leistung der Polizei für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft anerkennt, steht trotzdem noch immer aus. Für die Polizistinnen und Polizisten in NRW gibt es stattdessen seit fast 20 Jahren eine 41-Stunden-Woche, obwohl die überlange Arbeitszeit zu massiven Gesundheitsproblemen führt. Die Zulagen, die Polizisten als Ausgleich für Schicht- und Wochenendarbeit bekommen, sind zwei Jahrzehnte nicht mehr erhöht worden. Und bei den Aufstiegschancen sieht es mau aus.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) auf, sich nicht länger vor diesen Problemen weg zu ducken und endlich einen Masterplan vorzulegen, wie die Attraktivität des Polizeiberufs nachhaltig gestärkt werden soll. „Die Landesregierung hat versprochen, dass sie jedes Jahr 3000 Polizistinnen und Polizisten einstellen wird, aber diese Zahl werden wir nicht erreichen, wenn der Polizeiberuf nicht wieder attraktiv wird“, warnt GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens. „Passiert hier nichts, wird die Personalnot bei der Polizei sogar noch weiter wachsen, wenn die Zahl der Schulabgänger in den nächsten Jahren sinkt.“
Die GdP erwartet zudem, dass die Landesregierung als ersten Schritt zur Erhöhung der Attraktivität des öffentlichen Dienstes die von ihr selber im Bundesrat unterstützte Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro auch an die eigenen Beschäftigten zahlt. „Bei der Wirtschaft für die Prämie zu werben, damit unsere Gesellschaft angesichts der galoppierenden Inflation nicht auseinanderfällt, beim Auszahlen aber die eigenen Beschäftigten zu vergessen, ist doppelzüngig“, sagt Mertens. „Wer so handelt, gefährdet die Zukunftsfähigkeit der Polizei, weil er deren Personalnot weiter verstärkt.“

09. Januar 2023
Hohe Belastung, zu wenig Personal – die GdP zeigt, wie es bei der Kripo besser geht
Ladendiebstähle, Tankbetrug, BTM-Delikte und andere Straftaten: Von einem Kriminalkommissariat in einer großen NRW-Stadt wird beispielhaft berichtet, dass 25 Kolleginnen und Kollegen rund 25 000 Verfahren pro Jahr bearbeiten, im Schnitt 1000 pro Kopf. Viele der Verfahren weisen keine Ermittlungsansätze auf, rechtsstaatlich korrekt müssen sie trotzdem erledigt werden. Das neue Positionspapier „Zukunft Kripo“ zeigt konkret, wie sich die oft beklagte permanente Überlastung in der Kriminalpolizei Schritt für Schritt abbauen lässt. Und wie die Arbeit in der Direktion K wieder attraktiv wird.
Entstanden ist das achtseitige Positionspapier auf einem zweitägigen Arbeitsworkshop der GdP, an dem Kriminalpolizisten aus ganz NRW teilgenommen haben, um ihre Forderungen und Erwartungen zur Stärkung der Kriminalpolizei zu formulieren.
Das Positionspapier gibt es ab sofort in gedruckter Form bei allen Kreisgruppen vor Ort und zum Download auf der Homepage des Landesbezirks.

04. Januar 2023
Pressemitteilung
GdP setzt Aufwärtstrend weiter fort
Grafik: Klaus Niesen/GdP
Düsseldorf.
Entgegen dem Trend in anderen politischen Organisationen konnte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) im vergangenen Jahr erneut einen deutlichen Mitgliederzuwachs verzeichnen. Ende 2022 waren in NRW 47 021 Beschäftigte oder ehemalige Beschäftigte der Polizei Mitglied der GdP. Das sind 1 000 Mitglieder mehr als ein Jahr zuvor und fast 5 000 Mitglieder als vor fünf Jahren.
Verantwortlich für den deutlichen Mitgliederzuwachs sind nicht nur die gestiegenen Einstellungszahlen bei der Polizei, sondern auch der hohe Organisationsgrad der GdP. Von den 2 670 Kommissaranwärterinnen und -anwärtern, die im Herbst vergangenen Jahres ihre dreijährige Bachelor-Ausbildung bei der Polizei begonnen haben, sind 2 367 in die GdP eingetreten. Das entspricht einem Anteil von knapp 90 Prozent.
Möglich ist der hohe Organisationsgrad nur, weil sich die GdP nicht nur um die Innere Sicherheit kümmert, sondern sich auch konsequent für bessere Arbeitsbedingungen und bessere Aufstiegschancen bei der Polizei einsetzt. „Für uns ist der hohe Mitgliederzuwachs vor allem ein Auftrag, bei den Arbeitsbedingungen bei der Polizei noch mehr zum Besseren zu verändern, als uns das in der Vergangenheit bereits gelungen ist“, sagt GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens. „2023 muss die Politik endlich mit dem Abbau der 41-Stunden-Woche beginnen. Und wir brauchen eine grundlegende Modernisierung des längst in die Jahre gekommen Zulagensystems und deutlich bessere Einkommen – bei den Beamten und im Tarifbereich. Sonst bekommt die Polizei ein massives Bewerberproblem“, warnt Mertens.

02. Januar 2023
Pressemitteilung
Lützerath ist nicht der Hambacher Forst
Foto: Holger Dumke/GdP
Düsseldorf.
Heute früh hat die Polizei im Umfeld von Lützerath mit dem Aufbau der notwendigen Infrastruktur begonnen, um das seit langer Zeit von Klima-Aktivisten besetzte Dorf zu räumen. Damit beginnt die letzte Vorbereitungsphase für die ab Mitte Januar erwartete eigentliche Räumung. Trotz des großen Symbolwertes von Lützerath sieht die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Chancen, dass dabei ein gewaltsamer Zusammenstoß von Klima-Aktivisten mit den vor Ort eingesetzten Polizisten verhindert werden kann. Bei der Räumung des Hambacher Forstes vor vier Jahren war das anders. Damals sind die Polizisten massiv von gewaltbereiten Waldbesetzern angegriffen worden.
„Lützerath ist nicht der Hambacher Forst“, begründet GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens seine Hoffnung auf einen friedlichen Verlauf der Klimaproteste. „Mit dem auf 2030 vorgezogenen Braunkohle-Ausstieg haben die Klima-Schützer ihr wichtigstes Ziel bereits erreicht. Deshalb ist die Stimmung in Lützerath weniger aufgeheizt als vor vier Jahren im Hambacher Forst“, betont Mertens. „Hambach war aber auch deshalb anders, weil die Politik damals die Räumung des Waldes angeordnet hat, obwohl überhaupt noch nicht feststand, ob der Hambacher Forst nicht doch erhalten werden kann. Jetzt ist dagegen das Ende der Braunkohle entschieden.“
Mertens erinnert zudem daran, dass sich auf beiden Seiten des Konflikts junge Menschen gegenüberstehen, die ihr ganzes Leben noch vor sich haben. Nicht nur bei den Demonstranten, sondern auch bei den Polizisten. „Das sind keine feindlichen Lager“, betont der GdP-Vorsitzende. „Trotzdem kommt es in Lützeraht entscheidend darauf an, dass sich die Menschen, die friedlich für den Klimaschutz kämpfen, nicht von denjenigen, die nur das Feindbild Polizei im Kopf haben, zu sinnlosen Aktionen hinreißen lassen.“

 
 
 
 
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